AustralienReiseberichte

Kalbarri National Park ∙ Steilküsten, Schluchten und bizarre Felsen ∙ Australien

Die Steinwüste und riesigen Schluchten bei Kalbarri

Nach den langen Fahrten durch den verlassenen und einsamen Westen von Australien nähern wir uns heute endlich wieder einem Highlight. Von unserem Campingplatz sind es nur noch 10 Minuten in den Kalbarri Nationalpark 🚐.

Wir starten früh am Morgen, denn es soll heiß werden. Gegen 8 Uhr erreichen wir bereits die ersten Sehenswürdigkeiten 🕑. Der Park ist sehr groß und alle wichtigen Punkte sind mit Straßen verbunden. Einige von ihnen besitzen jedoch kein Asphalt. Wir werden im Camper also wieder gut durchgeschüttelt. Da es die letzten Tage hier nicht geregnet hat, sind die Straßen immerhin gut passierbar 👍.

Der Park splittet sich in zwei große Zonen auf, welche von den Touristen angefahren werden. Dazu gehören die dramatische Küstenlandschaft sowie die Felsen im Landesinneren.  Wir fahren zuerst zu den Felsen. Aber keine Angst, es gibt wesentlich mehr zu sehen außer rote Steine. Zuerst stoppen wir mit unserem weißen Camper an zwei Aussichtspunkten. Wir sind dort am frühen Morgen fast ganz alleine. Auch das Eintrittshäuschen ist 8 Uhr noch nicht besetzt. Aber die Arbeitszeiten kennen wir hier ja schon 😊. Von den Aussichtspunkten hat man einen faszinierenden Blick auf eine große Schlucht, wo sich der Murchison River durchschlängelt. Es geht wirklich steil nach unten. Rings um die Schlucht befinden sich überall große und kleine rote Felsen. Vor uns liegt wirklich eine bizarre Landschaft 🔭.

Weiter geht’s. Wir stoppen kurz in der gleichnamigen Stadt Kalbarri und besorgen uns eine Karte mit Wanderwegen vom Nationalpark 🏞️. Und da wir schon im Ort sind, buchen wir gleich einen günstigen Campingplatz für heute Abend. Dann geht’s aber wieder in den Nationalpark. Nächstes Ziel: Nature’s Window – das Postkartenmotiv des Nationalparks. Wir parken nur 500 Meter davor. Doch diesmal sind wir nicht alleine. Wir sehen schon eine große chinesische Reisegruppe und weitere Reisende vor uns.  Ein kleiner Weg führt uns über die Felsen zum Ziel. Das angepriesene Highlight liegt wirklich versteckt 🕶️. So ganz wissen wir auch nicht, was uns hier erwartet. Doch nach einer weiteren Kurve erkennen wir das „Nature‘s Window“. Was verbirgt sich eigentlich in den mysteriösen Namen? Natürlich ein Fels. Aber ein wirklich großer Fels. Und er hat eine Besonderheit. Es gibt nämlich ein großes Loch in der Mitte. Durch diese Öffnung hat man wieder einen Ausblick auf die Schlucht und den Murchison River. Der Stein ist auch ein beliebtes Fotomotiv. So müssen wir uns anstellen und warten. Aber es lohnt sich. Der Fels mit uns im Vordergrund sieht auf dem Bild wirklich klasse aus 😉. Eine Sache habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Wir sind wieder im Landesinneren und hier gibt es wirklich viele penetrante Fliegen. Zum Glück haben wir unser Netz mit. Dieses tragen wir die ganze Zeit über den Kopf, egal wie dämlich wir damit aussehen. Nur für die Fotos setzen wir es manchmal ab.  In unseren Film seht ihr uns aber öfters damit rumlaufen. Es gibt hier wirklich viele Fliegen 🏜️.

Nachdem wir uns das natürliche Fenster an der Schlucht angeschaut haben, wird es mal wieder Zeit für die Drohne. Ich packe sie schnell aus und starte für einen Rundflug. Los geht’s zur Schlucht. Dort kann man wunderbar den Flussverlauf mit der Drohne filmen 📹. Dann geht’s zurück zum Nature’s Window. Aber hier halte ich lieber mit der Drohne einen Sicherheitsabstand und fliege auch nicht durch. Dazu sind mir zu viele Menschen dort. Wir wollen ja auch niemand belästigen. Wenn ich sonst immer mit der Drohne fliege, stehen immer kleine neugierige Kinder neben mir 🧒. Diesmal ist es etwas anders. Um mich hat sich ein Teil der chinesischen Reisegruppe versammelt und schaut erstaunt auf mein Display und freut sich.  Schon lustig, aber mir gefällt es. Die Chinesen hier sind echt nett und versuchen trotz ihrer mangelnden Englischkenntnisse mit uns zu kommunizieren 👍.

Übrigens wird hier auch gerade ein Skywalk gebaut. Laut Prospekt sollte er bereits fertig sein. Aber es scheint einen Verzug von über einem Jahr zu geben. So wird er wohl erst 2019 fertig. Er sieht dann so ähnlich aus wie der Skywalk über dem Grand Canyon in der USA 😊.

Nachdem die Drohne wieder gelandet ist, geht es mit den Camper zehn Kilometer weiter zum nächsten Aussichtspunkt. Dieser nennt sich Z Bend. Der Name leitet sich von der Aussicht ab. Es führt ein kleiner Weg etwas nach oben zu einer Plattform, von wo man auf einen kleinen Flussarm des Hauptflusses blickt, welcher sich tief durch das Gestein in Form eines Z’s schlängelt. Auch hier kann man wieder viele wunderbare Fotos schießen 📷. Und die Drohne starte ich auch gleich nochmal. Diesmal sind wir aber ganz alleine.

Langsam nähern wir uns der Mittagszeit. Die Sonne strahlt und es ist heiß ☀. 42 Grad hat unser Camper im Display beim Aussteigen angezeigt. Und was machen wir immer, wenn es heiß ist?

Richtig, wandern! Also los geht’s 😊. Vom Z-Bend startet ein längerer Wanderweg zum Grund der Schlucht. So geht es doch recht steil bergab. Der Weg wird auch immer steiler. Wir müssen über große Felsen klettern und ab und zu gibt es eine Leiter. Doch die Hitze macht uns ganz schön zu schaffen. So brechen wir die Wanderung nach drei Kilometern ab. Vielleicht waren wir auch fast unten. Wer weiß. Aber wir müssen ja auch den gleichen Weg wieder nach oben wandern 🚶‍♂️. Denn da steht unser Camper. So sind wir ganz schön außer Puste nach dem wir endlich wieder oben auf den Parkplatz angekommen sind. Und hungrig sind wir auch. Am Camper sind uns aber zu viele Fliegen. Man kann es gar nicht oft genug erwähnen. Es gibt hier wirklich viele nervige Fliegen. So fahren wir zurück in den Ort Kalbarri. Dieser liegt wieder an der Küste. Wir parken direkt am Wasser und genießen unsere Mittagessen direkt am Meer – und das ganz ohne Fliegen 🍽️.

Weiße Strände und Steilwände an der Küste von Kalbarri

Hier ist es echt schön. Direkt vor uns befindet sich ein langer und vor allem breiter Sandstrand 🏖️. Der Murchison River mündet hier in der offenen See, dazwischen liegen weitere weiße Sandbanken. Um das besser zu betrachten, gibt es sogar einen weiteren Aussichtspunkt. Und wie wir später feststellen, gibt es in den Nationalpark echt viele Aussichtspunkte. Nachdem wir wieder fit und gestärkt sind geht’s kurz den Ausblick vom genannten Lookout genießen und dann ab zum Meer. Hier befinden sich drei sogenannte Blue Holes. Diese liegen etwas tiefer an der sonst recht flachen Wasseroberfläche. Angeblich ein Top Spot zu Schnorcheln 🐠. Also setzte ich Maske und Schnorchel auf und springe ins Wasser. Doch der Meeresspiegel ist recht flach und in den Blue Holes sehe ich fast keine Fische. Vielleicht war ich bei den falschen Löchern, aber sonst hat mich dieser Schnorchelspot nicht so beeindruckt 😉.

Wir entscheiden uns dann lieber wieder zur Flussmündung zu fahren. Hier gibt es einen viel schöneren Strand und keine Steine im Wasser. Unser Handtuch liegt ausgebreitet auf dem schönen weißen Sandstrand und wir schwimmen eine Runde im frischen Fluss 👙. So lässt es sich aushalten. Wir bleiben noch eine Weile hier. Weil es so schön ist, starte ich heute zum dritten mal wieder die Drohne. Mit unserem letzten Akku filme ich die spektakuläre Sicht auf die Flussmündung. Einfach wunderschön 📹.

Dann geht’s ab zum Campingplatz. Erst einmal duschen und frisch machen. Wir hatten schon einen langen Tag hinter uns. Aber unser Programm für heute ist noch nicht zu Ende.

Wir haben gehört, dass es an der Küste nach Sonnenuntergang zur Dämmerung recht viele Kängurus geben soll. So starten wir erneut den Motor des Campers und fahren 15 Minuten zu den sogenannten Mushroom Rock. Dort gibt es einen Rundwanderweg, welcher um den großen pilzförmigen Felsen durch eine Buschlandschaft führt. Ideales Terrain für die süßen Kängurus. 19 Uhr geht’s los. Als erstes führt uns der Weg bergab über Felsen zur Küste. Dort genießen wir den wunderschönen Sonnenuntergang 🌅. Dann geht’s weiter. Wir laufen langsam und verfolgen aufmerksam jedes Geräusch. Und siehe da. Kaum hat die Dämmerung eingesetzt und der Himmel sich blau verfärbt, entdecken wir zwischen den Büschen das erste Känguru.

Wir folgen ihm ein Stück. Aber er ist recht scheu. Kaum nähern wir uns langsam ein bis zwei Schritte, springt das Känguru auch ein bis zwei Schritte weg. So schauen wir uns halt beide gegenseitig aus der Entfernung an. Auf dem weiteren Wanderweg begegnen wir noch vielen weiteren Kängurus. Aber leider sind alle scheu. So halten wir immer einen Abstand von ca. zehn Metern, damit nicht alle davonspringen. So können wir die Tiere ungestört beim Essen beobachten 🌳.

Nun ist es schon fast 21 Uhr. Also schnell zurück zum Campingplatz. Mein Magen macht sich auch langsam bemerkbar. Zurück kochen wir uns noch ein leckeres Abendgericht und fallen kurz darauf Tod müde ins Bett. Was für ein erlebnisreicher Tag 🌙.

Der Wecker klingelt bereits wieder 7 Uhr.  Auch heute haben wir wieder viel vor. Wir mögen halt keine Langeweile 😉.  Nachdem Frühstück geht’s direkt an die Küste im Ort. Dort findet täglich eine Pelikanfütterung statt. Mit uns sind auf der großen grünen Wiese neben zahlreichen anderen Besuchern auch 15 Pelikane. Jeden Tag kommen unterschiedlich viele Tiere hierher. Heute sind es recht viele. Alle natürlich sehr hungrig. Dann kommt eine Dame mit einem Eimer voll Fisch 🐟. Nachdem Sie die ersten hungrigen Mäuler gestopft hat, dürfen die Kinder der Gäste auch Fische nehmen und diese den Pelikanen zu werfen. Es ist lustig mit anzuschauen, wie die Pelikane ihrem Essen hinterher springen. Und dabei ist eigentlich genug für alle da. Aber die Vögel können wohl nicht genug bekommen. Wir dürfen leider keine Pelikane füttern.

Im Anschluss verlassen wir den Ort mit unserem Camper 🚐. Die Straße folgt dem Küstenverlauf. Wir befinden uns immer noch im Nationalpark. So gibt es hier noch weitere zahlreiche Aussichtspunkte und Wanderwege. An der Küste ist es auch nicht ganz so heiß. Also auf geht’s.

Die Natural Bridge und der Island Rock

Von den ersten Aussichtpunkt, dem Eagle Gorge Lookout, haben wir eine spektakuläre Aussicht auf den azurblauen indischen Ozean und die steilen roten Klippen 🔭. Angeblich soll man von hier auch Wale sichten können. Aber wir bemerken nur die großen Wellen, welche in den Felsen brechen 🐋.

Ein Wanderweg führt uns dann durch eine kleine Schlucht zu einem einsamen Strandabschnitt am Meer. Überall in der Schlucht entdecken wir viele ausgewaschene Felsen. Es sieht so aus, als ob eine Maus hier am Werk war 🐭.  Am Wasser kann man wieder den Wellen zuschauen. Diesmal nur etwas näher als oben vom Aussichtspunkt.

Ein weiterer Wanderweg führt uns zum Island Rock. Der Pfad verläuft direkt an der Steilküste entlang. Wir sind ca. 100 Meter über den Meeresspiegel. Die Steilwand und unseren Wanderweg trennen gerade einmal 1-2 Meter. So haben wir während der ganzen Wanderung eine fantastische Aussicht 📷. Den Island Rock erreichen wir recht schnell. Es ist ein riesiger Fels im Meer, wo sich überall weißer Schaum von der starken Brandung bildet 🌊. Es sieht zwar faszinierend aus, baden gehen sollte man hier aber lieber nicht. Der Wanderweg führt über 15 Kilometer an der Küste entlang. Wir laufen aber nur einen Teil. Nach einer halben Stunde stehen wir vor der nächsten Sehenswürdigkeit. Gestern hatten wir das natürliche Fenster im Landesinneren gesehen. Heute stehen wir vor der natürlichen Brücke an der Küste. Von einen weiteren errichteten Viewpoint blicken wir auf diese „Natural Bridge“ – eine große Gesteinsformation im Meer, welche stark an eine Brücke erinnert.

Damit ihr euch die Aussicht auch besser vorstellen könnt, packe ich nochmals die Drohne aus. Es ist zwar wieder etwas windig, aber ich kann mit der Drohne entlang der Küste zwischen der Natural Bridge und dem Island Rock fliegen 👍. Aus der Vogelperspektive sieht die Steilküste gleich noch schöner aus. Als ich die Drohne einpacke sehen wir ein paar Touristen auf der Plattform hektisch auf das Meer zeigen. Wir folgen ihren Blicken. Erstaunt sichten wir gar nicht so weit weg von der Küste zahlreiche Delfine, welche durch die Wellen springen und entlang der Küste schwimmen 🐬. Welch schöne Begegnung. Die Tiere scheinen richtig Spaß mit den hohen und kräftigen Wellen zu haben.

Übrigens muss man auch nicht die ganze Küstenstrecke wandern, um hier her zur Natural Bridge zu gelangen. Für die bequemeren Gäste gibt es an jedem einzelnen Highlight und Viewpoint einen eigenen Parkplatz. Wir lieben es aber uns zu bewegen und wandern so gern auch den ganzen Weg zu unserem Camper wieder zurück 🚐.

In Summe haben wir heute nun schon über fünf Aussichtspunkte angefahren und vier Wanderungen unternommen. Alle waren wunderschön und wir haben zum Glück keine ausgelassen.

Für den restlichen Tag liegt noch eine längere Fahrt vor uns. Es geht wieder zurück Richtung Perth. Die Straße führt uns nochmal vorbei am Pink Lake. Und ja, er ist wirklich immer noch so pink, wie auf den Fotos von unseren letzten Berichten 😉.

Dann erreichen wir Geraldton. Hier waren wir bereits schonmal. Für uns ist es wieder die erste „größere“ Stadt. Hier wohnen immerhin ca. 30.000 Einwohner. Und es gibt einen großen Supermarkt. Da wir nun über 7 Tage keine Möglichkeit hatten richtig einzukaufen, legen wir hier einen längeren Stopp ein, um alle Vorräte aufzufüllen 🏪. Den restlichen Tag verbringen wir dann noch in einer Bibliothek. Endlich wieder schnelles Internet und Handyempfang. So können wir auch wieder neues Film- und Bildmaterial online stellen.

Als dann am Abend die Bibliothek schließ und langsam die Sonne untergeht, setzen wir uns nochmal für drei Stunden ins Auto. Unser nächstes Reiseziel wartet nämlich mit einer besonderen Überraschung auf uns.

Alle unsere Bilder findet ihr in voller Auflösung jetzt auf Google Photos.

Besucht einfach unser Album: Kalbarri National Park

Über unseren Youtube Kanal Weltenbummler Unterwegs könnt ihr dazu auch das passendes Video sehen.

Viel Spaß beim Anschauen 😊.