AsienLaosReiseberichte

Vang Vieng ∙ Mit Kajak und Roller vorbei an den Karstfelsen ∙ Laos

Die beschwerliche Reise durch das Land

Heute haben wir wieder unsere Rucksäcke gepackt und verlassen Vientiane. Es wird Zeit, das Land und deren Kultur zu entdecken. So haben wir den Entschluss gefasst Stück für Stück langsam in den Norden zu reisen.

Dafür hatten wir uns eigentlich einen schnellen Minivan nach Vang Vieng, unseren ersten Stopp, gebucht. Doch „angeblich“ gab es Kommunikationsprobleme und schlussendlich sahen wir in einen großen Bus. Dieser fuhr dann auch gleich mal 5 statt 3 Stunden bis zu unserem Ziel. Vermutlich gab es zu wenig Interessenten für den Minivan, welcher immerhin 1,50 Euro mehr kostet und so wurden wir spontan mit in den großen Bus gepackt 🚍.

Die Fahrt führte über die größte Straße des Landes. Wir sind erstaunt, in welchen Zustand hier die Fahrbahnen sind. Die Hauptverkehrsader von Laos ist nicht einmal komplett asphaltiert. Große Teile bestehen nur aus getrockneter Erde. Und wenn vereinzelte Abschnitte mit Beton versehen sind, sehen diese aus wie ein Schweizer Käse. So viele tiefe und riesige Schlaglöcher habe ich selten am Stück gesehen.

Man fühlt sich um Jahrzehnte in die Vergangenheit zurückversetzt. So etwas haben wir nicht einmal in Myanmar erlebt. In Laos ticken die Uhren also noch viel langsamer. Es ist als wäre die Zeit vor Jahren stehen geblieben 🕑.

Neben den Bussen und Autos sind breite LKWs mit riesigen Rußwolken sowie Pferdekarren auf der Hauptstraße unterwegs. Der Stau ist quasi schon vorprogrammiert. Überholen kann man nämlich wegen der Schlaglöcher recht selten.

Am Nachmittag haben wir es aber geschafft. Wir sind endlich in Vang Vieng angekommen 😊.

Vang Vieng

In die (ehemalige) Partyregion Vang Vieng

Wir übernachten im Army Barracks Hostel. Der Stil der Einrichtung passt auch perfekt zum Namen. Wir haben ein günstiges Privatzimmer mit Frühstück hier für nur 5 Euro pro Person ergattert. Das Zimmer besitzt sogar eine eigene Dusche. Bisher sind wir vom Preisniveau in Laos positiv überrascht. Das Reisen hier im Land ist wirklich günstig. Es ist sogar das günstigste Land unserer bisherigen Weltreise. Das Wasser kostet nur wenige Cent und selbst im Restaurant ist die große, gekühlte 1 Liter Bierflasche für umgerechnet einen Euro zu bekommen. Das Essen ist ebenfalls entsprechend günstig. Unsere Reisekasse kann sich in Laos also erstmal wieder erholen 🍺.

Vang ViengVielleicht ist euch der Ort Vang Vieng schon ein Begriff. Er war früher oft in den Nachrichten. Damals war Vang Vieng das Partyzentrum junger Backpacker von ganz Laos. Es gab zahlreiche Bars und überall wurden magische Pilze und Opium verkauft. Der Ort ist auch bekannt für sein sogenanntes Tubing. Die Touristen ließen sich auf bunten Gummireifen mit einem Bier in der Hand stundenlang den Fluss abwärts treiben. Am Rand des Flusses gab es zahlreiche Bars, welche zu einem Stopp einluden. Doch 2011 kam die plötzliche Wendung. In dem Jahr häuften sich bedauerlicherweise die Todesfälle von jungen Touristen aufgrund von Alkohol und Drogen. Die meisten haben im Partyrausch den Fluss und ihr eigenes Beurteilungsvermögen nicht richtig eingeschätzt. Der Fluss ist an einigen Stellen nur wenige Zentimeter tief, Sprünge von hohen Felsen in den Fluss endeten dann meist tragisch. Ende 2011 verklagte eine australische Familie die Regierung wegen eines tödlichen Vorfalls ihres Sohnes. Daraufhin wurde der Drogenkonsum verboten und der Alkoholausschank eingeschränkt. Die meisten Bars und Clubs mussten schließen.

Vang ViengHeute ist in Vang Vieng wieder mehr Ruhe eingekehrt. Der Tourismus konzentriert sich wieder hauptsächlich auf die wunderschöne Natur, welche den Ort umgibt. Genau deswegen sind wir auch hier. Vang Vieng ist ein idealer Zwischenstopp für Reisen in den Norden 🌴.

Wir spazieren ein wenig durch die kleine Stadt. Sie besteht hauptsächlich aus zwei langen unasphaltierten Straßen mit zahlreichen Restaurants und Reisebüros. Letztere bieten Touren in allen Varianten zu den umliegenden Höhlensystemen an. Doch solche Touristentouren sind nichts für uns. Wir wollen die Region lieber auf eigene Faust erkunden.

Bei unserem Spaziergang kommen wir zu dem Fluss, wo das Tubing auch noch heute angeboten wird. Doch viele Gäste schwimmen nicht in Reifen auf dem Fluss. Die Strömung ist so gut wie nicht vorhanden und die Strecke ist über 12 Kilometer lang. Wir laufen über eine wacklige Holzbrücke und setzen uns in ein Café mit Blick auf den Fluss. Direkt daneben ist eine große Wiese mit zahlreichen Gänsen. Bei einem frischen Saft beobachten wir das Treiben. Es ist also wäre man plötzlich in einem kleinen Dorf.

Abends im Hostel lernen wir noch eine andere Deutsche Backpackerin kennen. Sie ist etwas jünger als wir und direkt nach dem Abitur losgezogen. Heute ist bereits ihr dritter Monat in Asien. Wir essen gemeinsam im Hostel und dazu gibt’s gratis Whiskey vom Hostel. Wie wir später noch bemerken, gibt es hier anscheinend jeden Abend kostenlos Whiskey 🎉.

Vang ViengDann kommt ein junger Kerl vorbei und verteilt Flyer für seine Bar. Die Werbung ist recht stark auf Alkohol auslegt. Wenn man in die Bar geht gibt’s zur Begrüßung einen Schnaps und ein Bier gratis. Zur späteren Stunde gibt es sogar eine Stunde lang kostenlos Wodka Cola. Und dazu kommt noch das Angebot, das man ein gratis T-Shirt bekommt, wenn man zwei Wodka Getränke für umgerechnet je 1,50 Euro kauft. Wir fragen uns wie sich sowas für die Besitzer noch rechnen soll.

Aber nachdem seit 2012 immer weniger Touristen in den Ort kamen, mussten viele Lokale schließen. Heute gibt es noch zwei große Bars im Ort. Und genau diese beiden Lokale kämpfen um die letzten Touristen hier im Ort.

Wir brechen gemeinsam mit dem Mädel auf um uns die Bar anzuschauen. So viele Lockangebote machen doch ein wenig neugierig. Es ist 22 Uhr und die Bar halb leer. Wir versprochen gibt’s das gratis Bier und den Schnaps. Wir bleiben noch eine Weile und unterhalten uns. Doch dann werden wir müde. Wir sind heute sehr zeitig aufgestanden und hatten einen langen Tag hinter uns. Wir sind auch nicht mehr die jüngsten Backpacker :P. So verabschieden wir uns nach den kostenfreien Getränken auch wenn wir darauf aufmerksam gemacht werden, dass es doch ab 23 Uhr Lachgas umsonst gibt 🥂.

So ganz klar ist uns nicht, wie sich so eine Bar finanziert. Aber immerhin wissen wir jetzt woher das T-Shirt von der Sakura Bar kommt, welche so viele junge Backpacker in Asien tragen 😉.

Mit dem Kajak durch die Karstfelsenlandschaft

Früh am nächsten Morgen, wo das halbe Dorf noch ihren Rausch ausschließ, waren wir bereits wieder unterwegs. Wir haben uns für eine Kajaktour eingeschrieben. Mit einem Jeep und Anhänger ging es ca. 15 Kilometer flussaufwärts.

Vang Vieng

Wir sind mit 7 Kajaks auf den Fluss unterwegs. Es ist richtig ruhig und idyllisch. Ein Guide paddelt voraus und wir folgen ihm. In unserer Gruppe sind auch ein paar Asiaten mit dabei. Diese steuern aber ihr Kajak andauernd in die Büsche am Rand des Flusses und nach einer Weile verschwinden sie hinter dem Horizont. Unsere Gruppe ist nun kleiner und besteht nur noch aus 5 Kajaks. Dem Guide scheint der Verlust nicht zu stören. Vielleicht werden sie einfach von der nächsten Gruppe aufgesammelt 🚣.

Wir fahren und paddeln langsam den ruhigen Fluss entlang. Vor uns ist keine Menschenseele auf den ganzen Fluss zu sehen. Es ist richtig erholsam. Während der Fahrt lernen wir noch ein weiteres Deutsches Pärchen kennen. Johannes und Charlotte kommen aus Konstanz und gehören noch zu einigen der wenigen verbliebenen Kajaks in unserer Gruppe.  Wir kommen ins Gespräch und paddeln gemeinsam die nächsten drei Stunden den Fluss entlang.

Vang ViengWir kommen an zahlreichen leeren Bars vorbei. Sie liegen am Flussrand. Einige sind sogar geöffnet und verkaufen Wodka Getränke für 5 Euro. Sie sind wirklich schön eingerichtet und haben sogar Hängematten im Wasser und Rutschen. Doch so früh denkt keiner an Alkohol. Wir genießen da lieber die Sonne und den Blick auf die umliegenden Karstfelsen. Die Landschaft erinnert uns ein wenig an den Ort Yangshuo in China ⛰️.

Nach etwas über der Hälfte der Strecke stoppen wir bei einer Anlage des Veranstalters. Hier befindet sich neben einem Höhlensystem auch ein Zipline Park.  Hier stoßen wir wieder auf viele Touristengruppen, welche auch eine der Höhlen Kombi Touren gebucht haben. Sie konnte man nämlich auch mit Kajakfahrten kombinieren. Während nun aber alle Touristen ein Reisgericht zum Mittag bekommen haben, ging es für uns auf die Zipline. Wir hatten uns extra gegen eine solche Tour entschieden. Dementsprechend gab es hier auch kein Mittag. Hunger hatten wir sowieso noch nicht.

Vang ViengDer Zipline Parcours besteht aus 12 Strecken. Das längste Seil ist über 400 Meter lang und geht einmal quer über den Fluss. Da nun alle Touristen sich in der Mittagspause befinden oder noch auf dem Fluss sind, haben wir den ganzen Parcours für uns allein. Es macht richtig Spaß durch den Dschungel ganz nah an den Bäumen vorbei zu sausen. Bei der letzten Rutsche werden wir am Rücken angeschnallt und können mit dem Kopf voraus in der Supermann Position über den Fluss rauschen. Was für ein Vergnügen. Im Anschluss setzen wir uns wieder auf das Kajak und paddeln gemütlich den Fluss entlang zurück nach Vang Vieng. Die restlichen Teilnehmer der Gruppe bleiben hier und besuchen noch die Höhle. Wir sind jetzt mit einem Guide ganz allein auf dem Fluss. Zwischendurch überholen wir nur ein chinesisches Pärchen. Dort sitzt der arme Guide aber bei denen mit ihm Boot und muss paddeln, während die beiden nur Selfies von sich machen. Dies ist irgendwie lustig mit anzuschauen 😉.

Vang Vieng

Wir sind dann am frühen Nachmittag wieder zurück. Die ganze Tour hat uns nur 15 Euro gekostet. Im Vergleich wäre der Preis für eine Tagestour mit den ganzen anderen Touristen und dem Höhlenbesuch gleich doppelt so teuer gewesen. Ich denke wir haben uns genau für die richtige Variante entschieden.

Vang Vieng

Wir holen uns im Anschluss noch einen Snack in der Stadt und weiter geht es zu Fuß am Fluss entlang. Die Natur rings um die kleine Stadt ist wunderschön. Nach ca. 30 Minuten Fußmarsch erreichen wir eine wacklige Holzbrücke, welche uns zur Tham Chang Höhle führt. 144 Stufen führen uns zum Eingang der Höhle.

Vang ViengSie ist sehr gut ausgebaut und beleuchtet. Es ist nicht viel los. Im Inneren erwartet uns eine Vielzahl von hübschen Stalaktiten und Stalagmiten. Durch die Höhle führt noch ein kleiner Weg hin zu einem Aussichtpunkt auf den naheliegenden Fluss und Vang Vieng. Davor gibt es noch eine kleine Lagune mit klarem Wasser, wo gerade die einheimischen Kinder ein Bad nehmen 👙.

Jetzt entdecken wir auf unserer Offlinekarte Maps.Me noch den Eintrag: „Geheimtipp: Blaue untouristische Lagune“. Sie ist angeblich nur drei Kilometer entfernt. Also machen wir uns spontan auf den Weg dahin. Wobei Weg hier das falsche Wort ist. Erst überqueren wir eine Weide mit vielen Kühen, dann geht es in den Wald hinein. Wir sind nur noch auf einen Trampelpfad unterwegs.

Vang ViengDer Weg endet auf einer Lichtung. Wir sind wohl falsch abgebogen. Aber hier ist es ganz schön und ich lasse die Drohne eine Runde durch die Landschaft fliegen. So bekommen wir auch wieder eine bessere Orientierung. Wie laufen also ein Stück zurück und finden einen neuen Trampelpfad. Dieser führt durch einen kleinen Bach. Also ziehen wir die Schuhe aus und Waten darüber. Im Anschluss stehen wir wieder auf einer Weide, wo uns die ganzen Kühe schon anschauen. Dann folgen wir dem Weg von Maps.Me und werden durch einen Zaun gestoppt. Den gab es wohl noch nicht immer. Jedenfalls nicht auf unserer Karte. Ein Bauer schickt uns ein Stück zurück. Wir laufen also einen großen Bogen um sein Grundstück und folgen einen weiteren Feldweg, welcher nicht breiter als 50 Zentimeter ist. Aber nun nähern wir uns Stück für Stück den eingezeichneten Koordinaten 🌾.

Vang Vieng

Als wir das Ziel endlich erreichen staunen wir nicht schlecht. Wir stehen an einem kleinen dreckigen Fluss mitten im Wald. Direkt daneben befindet sich ein kleines 3 Meter breites Loch mit klarem Wasser. Das ist also die gewaltige geheime blaue Lagune. Da hat sich wohl jemand einen schlechten Scherz erlaubt. Aber wir sind auch nicht die einzigen. Es kommen noch mehr Touristen mit Handy und verdutzen Gesichtern. Wir suchen dann noch gemeinsam die Gegend nach anderen Lagunen ab, geben aber letztendlich auf. Über die Acker und grünen Felder geht es dann wieder die ganzen Kilometer zurück in den Ort. Immerhin hatten wir eine schöne abenteuerliche Wanderung 😉.

Vang Vieng

Am Abend treffen wir Johannes und Charlotte wieder. Beide wohnen in einen der Nachbarhostels. Dort trinken wir noch ein paar gemeinsame Bierchen. Übrigens gibt es bei Ihnen im Hostel nicht nur gratis Whiskey, sondern gleich auch noch warmen Wodka umsonst.

Eine abenteuerliche Rollerfahrt fernab von normalen Straßen

Da wir gestern so viel Spaß mit unserer eigenen Tour hatten, haben wir uns heute einen Roller ausgeliehen und wollen die Umgebung individuell und fernab von großen Reisegruppen besichtigen.

Der Roller kostet nur wenige Euro. Auch hier ist der Tank wie so oft in Asien zu Beginn immer leer. Diesmal müssen wir aber zur nächsten Tankstelle eher rollen statt fahren. Da haben sie wohl etwas zu viel am Vorabend abgezapft 😉.

Aber das Geschäftsmodell mit dem leeren Tank kennen wir ja schon aus Thailand. Wenn man am Ende den Roller zurück gibt ist der Tank meist nie leer. Er wird dann zum Eigenbedarf nach der Rückgabe abgezapft und der Roller den nächsten Touristen wieder mit leerem Tank überreicht. Aber die 1-2 Euro Mehrkosten für das Benzin fallen bei einer Tagesmiete von 5-7 Euro für den Roller kaum auf. In Europa bekommt man für so einen Preis sicherlich keinen Roller. Nun gut, es sind auch nicht mehr die neusten. Diesmal haben wir ein Modell erwischt, wo während der Fahrt die Tank- und Geschwindigkeitsanzeige spontan auf null fällt und da auch bleibt. Nur ein beherztes leichtes Draufschlagen bringt die Nadel für eine kurze Weile wieder an die richtige Position, bevor sie wieder auf null fällt. Aber die Bremsen und das Licht funktioniert. Diese beiden Dinge sollte man auch stets vor dem Start kontrollieren, was wir auch jedes Mal tun.

Vang ViengUnser erstes Ziel ist ein Wasserfall in der Umgebung. Die Straße bzw. der Weg dorthin ist echt mies. Es geht 7 Kilometer durch den Wald. Die „Straße“ besteht nur aus Sand und großen Löchern. Man muss aufpassen, dass man nicht schnell wegrutscht. Mehrmals geht es auch über Brücken, bei denen nur ein morsches Holzbrett drauf liegt. Hier muss man zusätzlich auch noch gut den Roller balancieren 🛵.

Am Wasserfall angekommen, geht es zur Erholung von der Fahrt in den davorliegenden Pool baden. Wir haben auch gerade den Platz für uns allein. Später kommen noch ein paar weitere Touristen vorbei. Das frische Wasser ist wohltuend. Nur der Wasserfall ist nicht so spektakulär. Wie auch andere Wasserfälle in der Trockenzeit sieht man auch hier nur vereinzelt Tropfen hinunterfallen 🌴.

Weiter geht die Fahrt auf diesen wundervollen Weg. Wir sind froh, also wir nach weiteren 10 Kilometern wieder eine asphaltierte Straße erreichen. Hier sind wir gleich viel schneller und erreichen wenig später die sogenannte Water Cave. Doch bevor wir dort hingelangen müssen wir erstmal eine Gebühr fürs Parken sowie für das Überschreiten der Holzbrücke zahlen. In Laos ist zwar alles günstig, aber dafür kostet jede Kleinigkeit Geld.

Nach einer Stärkung zum Mittag in einen lokalen Imbiss geht es zu Fuß weiter zur Höhle. Die letzten Kilometer darf man nämlich nicht mit dem Roller fahren. Man kann aber eine Art Jeeptaxi nutzen. Wir entscheiden uns für den Fußweg und kommen noch an der kleinen Elefant Cave vorbei. Diese ist aber nicht sonderlich spektakulär. Es steht nur ein einsamer Buddha in der Höhle.

Vang ViengEin paar Kilometer weiter erreichen wir den Eingang der Water Cave. Normal hätten wir hier hunderte Touristen erwartet. Die Höhle wurde immerhin in fast allen Touren in Vang Vieng angeboten. Doch wir haben gerade Glück und es ist keiner am Eingang der Höhle 🏞️.

Wie aus dem Namen der Höhle hervorgeht, liegt sie im Wasser. Wir ziehen uns also unsere Badesachen an und leihen uns eine Stirnlampe und einen Gummireifen aus.

Dann geht’s ins Wasser und das ist wirklich kalt. Man sollte also lieber nicht so tief mit dem Po in den Reifen rutschen 😊.

Vang ViengLeider sind aber die ersten hundert Meter so flach, dass wir durch das kalte Wasser laufen müssen, bevor wir uns in den Reifen setzen können. Dann geht es in die Höhle. Es ist komplett dunkel. Im Wasser liegt ein Seil. An diesen können wir uns Stück für Stück in die Höhle ziehen. Wir sind mittlerweile gut 300 Meter in der Höhle. Den Ausgang sieht man nicht mehr. Es ist stockfinster und ruhig. Wir sind die einzigen Gäste so tief in der Höhle. Es ist richtig gruselig. Nach einer Weile machen wir uns wieder auf den Rückweg. Zurück im vorderen Teil der Höhle knallt es plötzlich laut. Wenige Minuten später kommen in einer Kette aus Reifen gereiht uns bestimmt 50 Touristen entgegen. Am Anfang der Schlange ist ein Guide, welcher dauernd mit den Reifen in das Wasser haut und ein Lied anstimmt. Ab jetzt ist es vorbei mit der Ruhe. Aber viele Asiaten – vor allem Chinesen und Koreaner- mögen ja nicht so sehr die Stille. Und genau diese Menschen sitzen vor uns in den ganzen Reifen. Wir machen uns langsam wieder aus der Höhle, während immer mehr Touristen in einer Reihe in die Höhle gezogen werden.

Vang ViengGut, dass wir schon eher da waren. Wir hatten die Höhle für uns allein. Was für ein Glück! Am Ausgang erklärte man uns aber, dass die Gruppen nur die ersten hundert Meter in der Höhle hin und her geschoben werden. Tiefer gehen die Reisegruppen nicht hinein. Dort wären wir auch so abgesehen von Spinnen und kleinen Tieren allein gewesen.

Uns ist nur mittlerweile ganz schön kalt geworden. Wir suchen uns eine ruhige Wiese fernab vom Trubel und sonnen uns ein wenig. Auch die Drohne kommt nochmal zum Einsatz und fliegt durch die wunderschöne Landschaft aus Wäldern und Karstbergen 🌳.

Vang Vieng

Dann geht es für uns weiter zur nächsten Höhle. Diese befindet sich zum Glück nicht im Wasser. An der Hoi Cave treffen wir auf keinen einzigen Touristen. Wir leihen uns erneut jeder eine Stirnlampe aus und klettern allein und ohne Guide in die Höhle. Auch hier ist es stockfinster.

Vang ViengEs ist kein Tourist in der Höhle und einen Weg erkennen wir auch nicht. Wir klettern über rutschige Felsen immer tiefer in die Dunkelheit. Der Boden wird immer unebener. Am Ende bewegen wir uns nur noch auf hohen Felsen. Doch hier geht es recht tief in den Abgrund. Die Höhle ist völlig natürlich. Es gibt keine Befestigungen. Wir entscheiden uns daher wieder umzukehren. Wir brauchen über eine halbe Stunde, bis wir wieder das Tageslicht erblicken. Was für ein Abenteuer 😊.

Nach unserer Höhlentour geht es wieder zu Fuß zurück zum Roller und anschließend nach Vang Vieng. Wir hatten einen wunderbaren Tag und sind durch die Tour mit dem eigenen Roller fast allen großen Touristenhorden aus dem Weg gegangen. Es hat richtig Spaß gemacht auf eigene Faust die Höhlen und die Umgebung zu erkunden.

Am Abend geht es dann zum Abschluss in eines der schönen Restaurants direkt am Fluss. Wir genießen die Aussicht und beenden den Tag mit einem leckeren laotischen Essen 🥗.

Morgen geht es für uns schon weiter Richtung Norden. Davon berichten wir euch das nächste Mal mehr.

Alle unsere Bilder zu Vang Vieng findet ihr in voller Auflösung auf Google Photos.

Über Youtube könnt ihr dazu unser passendes Video sehen: Weltreise Vlog #76

Viel Spaß beim Anschauen unserer Erlebnisse 😊.