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Jurien Bay, Caversham und der Wave Rock ∙ Neugierige Seelöwen & Kängurus ∙ Australien

Schnorcheln mit den süßen Seelöwen

Nachdem wir Geraldton verlassen haben, erreichen wir am späten Abend die Jurien Bay. Vielleicht erinnert ihr euch noch, hier waren wir nämlich bereits am Anfang unserer Westaustralien-Tour. Eigentlich hatten wir auch gar nicht vor, hier noch einmal zu stoppen. Doch bei unserem letzten Besuch konnten wir leider keine Bootstour vor Ort buchen und hatten uns nur am Strand ausgeruht 🌴. Diesmal haben wir den Anbieter Turquoise Safaris vorab angerufen und das Glück war auf unserer Seite. Der Eigentümer Kane hatte das letzte Mal Urlaub, doch jetzt ist die Tour wieder verfügbar. So reservieren wir per Telefon zwei Plätze und freuen uns schon auf Morgen 📱.

Gegen Abend fahren wir wieder zu dem Campingplatz, wo wir bereits das letzte Mal übernachtet haben. Dort war es günstig und die Anlage ist gepflegt. Aber viel unternehmen wir heute nicht mehr. Der Camper wird abgestellt, das Abendessen gekocht und unser Kameraequipment für die morgige Tour vorbereitet. Da wir auch sehr müde von dem wirklich langen Tag sind, fallen wir im Anschluss auch gleich ins Bett 🌙.

Der Wecker klingelt bereits 7 Uhr 🕑. Die Sonne lacht uns an. Wir haben heute perfekte Wetter für unsere Tour. Apropos Tour – Ich habe euch noch gar nicht erzählt, wohin wir heute mit dem Boot fahren werden 😉.

Für 58 Euro pro Person geht es mit unserem Kapitän Kane zu einer kleinen vorgelagerten Insel, welche voll mit neugierigen Seelöwen ist. Wir wollen davor stoppen und mit ihnen gemeinsam schwimmen. Hoffentlich klappt es. Kane meinte, dass an manchen Tagen die Seelöwen lieber faul auf dem Strand liegen bleiben 🏝.

Dann geht es los. Mit uns sind nur noch drei weitere Personen auf den Boot. Das ist perfekt. Mit so einer kleinen Gruppe haben wir nicht gerechnet, aber je weniger Personen mit an Bord sind, desto ungestörter können wir mit den Seelöwen schwimmen 🛥.

Auf den Weg zur Insel stoppt Kane kurz das Boot und zeigt uns einen kleinen Tintenfisch. Er holt ihn aus dem Meer und setzt den ihn auf meinen Arm. Der Tintenfisch saugt sich erstaunlich schnell recht fest und ist wirklich glibberig 🦑. Ich habe zu tun, ihn wieder von meinen Arm abzubekommen. Dann lassen wir ihn aber schnell wieder zurück ins Wasser springen. Naja, mein Lieblingstier wird es aber sicherlich nicht.

20 Minuten später sind wir endlich da. Wir sehen die Insel mit den Seelöwen und freuen uns über unser Glück: Mindestens sechs Seelöwen springen gleich ins Meer und schwimmen auf unser Boot zu. Dabei umkreisen sie uns und schauen neugierig aus der Wasseroberfläche heraus. Vielleicht denken sie, dass wir etwas Fisch mitgebracht haben 🐟. Aber dem ist nicht so: Statt Fisch haben sie aber uns 😊.

Ich setze Schnorchel und Maske auf und springe vom Boot ins Meer. Die Wassertemperatur ist übrigens sehr frisch, wie ich beim Eintauchen feststelle. Es sind vielleicht 18 Grad und wir haben keinen Neopren Anzug.  Zum Glück scheint die Sonne ☀.

Kaum bin ich im Wasser gelandet, schwimmen vier neugierige Seelöwen die ganze Zeit um mich herum und machen kreisende Bewegungen. Ich bin der Erste von unserer Gruppe im Wasser und so kommen alle sofort zu mir geschwommen. Was für ein wunderschöner Moment 👍.

Die Tiere sind überhaupt nicht scheu und kommen ganz nah. Nur wenige Zentimeter trennen mein Gesicht von dem der Seelöwen.

Dann kommen auch Franzi und die restliche Gruppe ins Wasser. Kane hat noch eine Drohne mit im Gepäck und startet diese. Er fliegt damit zur Insel und lockt so noch weitere neugierige Seelöwen, welche gerade am Strand faul daliegen zu uns ins Wasser. Keine schlechte Idee. Die verspielten Tiere folgen wirklich der Drohne bis zu uns 😊.

Wir sind echt lange im Wasser und spielen mit den Seelöwen. Jeder von uns hat etwa eine Gruppe von zwei bis drei Seelöwen für sich allein. Nach einer Weile haben wir auch den Dreh raus. Wenn man selber die Luft anhält, untertaucht und sich dann im Kreis dreht oder hin und her rollt, werden die kleinen und großen Seelöwen richtig aktiv 🏊. Erst haben sie uns nur beobachtet, doch als wir uns so elegant unter Wasser bewegen, fangen sie an, sich ebenfalls zu drehen. Die Seelöwen schwimmen um uns herum und machen ebenfalls Drehungen wie wir – nur eleganter 😉. Wir können gar nicht damit aufhören. Doch es ist echt anstrengend. Man kommt schnell außer Puste und kann auch nicht ewig die Luft anhalten. Es macht aber wirklich richtig Spaß. So nah waren wir noch nie einem Seelöwen. Auch Franzi macht eine nahe Bekanntschaft mit einem der Tiere. Es schwimmt mit dem Kopf immer näher auf Franzi zu, bis es mit dem Kopf die Taucherbrille berührt 👍.

Die Zeit vergeht so schnell. Wir sind bereits 90 Minuten im Wasser und langsam wird es mir kalt. Unsere GoPro kann ich gar nicht mehr ohne Zittern festhalten. Es wird Zeit wieder auf das Boot zu gehen. Kane hat übrigens kein Zeitlimit festgelegt. Wir könnten solange im Wasser bleiben wie wir wollen, um mit den putzigen Seelöwen zu spielen 🌊.

Dann gibt’s einen heißen Tee als Erwärmung und Schokoladenkekse. Die Seelöwen bleiben bei unserem Boot und springen immer wieder aus dem Wasser. Es ist so schön zu sehen, wie die Tiere sich amüsieren und mit uns Spaß haben 😊.

Wir verabschieden uns von den Seelöwen und fahren noch zu einem zweiten Schnorchelspot. Dieser liegt direkt an einer Riffkante, an der die großen Wellen vom offenen Meer zerschellen.

Eigentlich ist mir und Franzi noch von unserer Interaktion mit den Seelöwen ganz schön kalt. Doch Kane überzeugt mich mit den Worten „hier ist es genau so fantastisch“ wieder ins kalte Meer zu springen. Die Strömung ist stärker und wir müssen uns mit einem Seil Unterwasser entlang hangeln.

Dabei sehen wir viele zylinderförmige Kegel unter Wasser, welche mit Korallen bewachsen sind. Doch leider begegnen wir dabei nur kleine anstelle wie von Kane angekündigten großen Fischen 🐠.

Es ist zwar nett anzusehen, aber hätte ich das vorher gewusst, wäre ich lieber auf dem Boot geblieben und hätte mich aufgewärmt.

Im Anschluss geht es wieder zurück in den Hafen der Jurien Bay. Nachdem wir wieder festen Boden unter den Beinen haben, geht’s als erstes warm duschen.  Welch eine Erholung 😊. Den restlichen Nachmittag verbringen wir am Strand bzw. auf unseren Campingplatz in der Jurien Bay. Gut ausgeruht, fahren wir wieder am Abend mit dem Camper weiter 🚐.

Es geht auf Richtung Perth. Kurz vor der Stadt parken wir am Highway auf einen kostenfreien Campingplatz. Von hier aus haben wir für den morgen Tag eine ideale Ausgangslage.

Die Kängurus von Caversham

Der neue Tag bricht an. Wie immer haben wir viel vor. Heute ist es wirklich viel. Vor uns liegen gleich zwei Highlights und eine Fahrtstrecke von fast 600 Kilometern. Also stehen wir -wie auch die ganzen letzten Tage – zeitig auf. Tatsächlich stehen wir seit unserer Weltreise meist viel eher auf als in unserem “normalen” Leben in Deutschland, wenn wir arbeiten mussten 😉.

30 Minuten später stehen wir schon auf dem Parkplatz des Cavershams Wildlife Parks 🌳. Im Internet hatten wir uns vorab über die Einrichtung informiert und nur positives erfahren. So geht’s mit hohen Erwartungen zum Eingang. Wir sind die ersten Gäste im Park und so ist es noch relativ ruhig.

Im Park erwarten uns zahlreiche Tiere. Zuerst geht es zu den Koalas. Diese sehen aber leider nicht ganz so glücklich, wie auf Magnetic Island aus. Wir dürfen ein Foto vor einer Blechwand mit einen der knuffigen Tieren machen und seinen Artgenossen beim Schlafen und essen zuschauen 🐨. Naja.

Nächster Stopp: Die „Meet the Wombat and Friends“ Show. Dahinter verbirgt sich eine sehr schön gestaltete Halle, wo uns exotische Tiere und natürlich der Wombat präsentiert werden. Ein Pfleger zeigt uns Wanda, den Wombat und erzählt uns seine Geschichte. Auch hier ist ein Foto mit Wanda und seinen Pfleger möglich. Sonst gibt es noch in dem Areal die üblichen Tiere wie Schlangen, Mäuse und flauschige Possums zu sehen 🐍. Bei jedem Tier steht ein Pfleger und beantwortete alle Fragen.

Sonst gibt es gleich daneben noch einen großen Streichelzoo mit Ziegen, Kühen und Pferden. Doch diese Tiere kennen wir ja bereits aus Deutschland. Wir laufen lieber weiter an zahlreichen Vogelgehegen vorbei zu unserem eigentlichen Highlight 🐦.

In Mitten des Parks gibt es eine wirklich große eingezäunte Freifläche mit Wegen, Bäumen und natürlich Kängurus 🌳. Am Eingang gibt es spezielles Futter für die Tiere, welches allen Gästen kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Gleich in der Eingangstür sieht man asiatische Touristen, welche direkt neben dem Futterspender die hungrigen Tiere füttern. Das sind uns aber zu viele Personen auf einen Fleck. Wir nehmen auch genug Futter mit und stopfen uns es in die Hosentaschen. Dann spazieren wir ein Stück über die Grünfläche weiter nach hinten in die Anlage. Im vorderen Teil sind sowieso alle Kängurus von den vielen Asiaten satt 😉. Doch bereits nach fünf Minuten treffen wir keinen einzigen Touristen mehr. Wir sind ganz für uns alleine – also fast – nur wir und zahlreiche Kängurus.

Sie sind genauso neugierig wie die Seelöwen von gestern. Vielleicht riechen sie aber auch das Futter in unseren Hosentaschen.

Es dauert nur wenige Sekunden und schon sind wir von zahlreichen weißen und braunen Kängurus umzingelt. Sie klettern an uns hoch, strecken ihre Pfoten uns entgegen oder schlabbern uns ab ❤️. Die Tiere hier sind wirklich zahm und anscheinend schon sehr gut an Touristen gewöhnt. Sie wirken alle so glücklich. Es macht richtig Spaß die Tiere zu füttern und sich mit Ihnen zu beschäftigen. So vergeht die Zeit wie im Flug. Wir haben gar nicht bemerkt, dass wir so mehre Stunden mit den Kängurus verbracht haben. Aber der Caversham Wildlife Park ist nicht der einzige Programmpunkt des heutigen Tages. Also sagen wir „Tschüss“ zu den knuffigen Tieren und verlassen den Park 👋.

Auf nach Hyden zum Wave Rock

Wir haben uns schnell noch auf den Parkplatz des Tierparks unser Mittagessen zubereitet und wenige Minuten später sitzen wir schon wieder im Camper. Dabei geht es durch die Randbezirke von Perth Richtung Süden. Ganze 5 Stunden fahren wir durch abwechslungsreichere Landschaften als diejenigen, welche wir zwischen Kalbarri und Exmouth erlebt hatten 🌴.

Dann erreichen wir endlich Hyden. Das kleine Dorf ist bekannt für eine der beliebtesten Naturattraktionen Australiens – dem Wave Rock. Dabei handelt es sich um einen sehr altes Granitgestein. Schon damals nannten die Aborigines diese Formation „Welle aus Gestein“.

Direkt vor dieser Welle befindet sich ein Campingplatz. Dort schlagen wir heute unser Nachtlager auf und sparen so immerhin den Eintritt für die Naturattraktion. Dafür ist aber der Campingplatz nicht der billigste 😉. Wir sind kurz vor dem Sonnenuntergang gegen 18 Uhr angekommen und starten unsere Wanderung zum großen Stein. Wenige Minuten später stehen wir direkt vor ihm. Es ist wirklich eine Welle. Sie ist ca. 15 Meter hoch und 100 Meter lang. Besonders schön sind aber die Muster und Verfärbungen der Gesteinsformation. Erst durch diese verschiedenen dunklen und hellen Streifen wirkt der Wave Rock so spektakulär ⛰️.

Mit uns sind nur zwei weitere Touristen vor Ort. Überlaufen ist diese Attraktion also keineswegs. Nachdem wir uns den Wave Rock von unten angeschaut haben, klettern wir einen Weg hinauf. Oben angekommen hat man einen Blick auf einen Stausee sowie auf die große Oberfläche des Granitfelsens. Darauf führt sogar ein ganzer Wanderweg entlang.

Wir folgen diesem und haben so auch die Möglichkeit über die Kante die Welle von oben zu betrachten 🚶‍♂️. Nun geht auch langsam die Sonne unter. Nur leider liegt dabei der Felsen komplett im Schatten. So entschließen wir den Wave Rock zu verlassen und morgen früh nochmals hier her zu wandern.

Für uns geht es aber noch nicht gleich zurück zum Campingplatz. Direkt daneben, befindet sich der Hippos Yawn. Dabei handelt es sich – wen wundert es – auch um eine Felsformation 😋. Sie stellt, wie bereits der Name es andeutet, ein gähnendes Nilpferd mit offem Mund dar. Wir müssen nicht lange hinschauen und erkennen auch sofort diese Ähnlichkeit 😉.

Vor dem Hippos Yawn Stein sind wir diesmal nicht alleine. Touristen sind zwar keine mehr hier, dafür aber wieder sehr viele dieser nervigen Fliegen. So entscheiden wir uns für den kürzen Wanderweg quer durch die Steppe wieder zurück zum Campingplatz 🏜️.

Als wir zurück sind, ist es bereits dunkel.  Wieder einmal sind wir am Abend ganz schön erschöpft.  So geht es auch direkt nach dem Abendessen, welches wir fleißig gegen die Fliegen verteidigen, ins gemütliche Campervan Bett 🥗.

Und wer hätte es gedacht 😉 – wir stehen wieder zeitig auf. Die Sonne strahlt und wir wandern nach dem Frühstück zurück zum Wave Rock. Diesmal liegt der größte Teil bereits in der Sonne ☀. So wirkt die große Gesteinsformation gleich ganz anders als am gestrigen Abend. Die verschiedenen Verfärbungen kommen noch intensiver zur Geltung. So verweilen wir hier noch ein bisschen und schießen wunderschöne Bilder 📷. Doch dann müssen wir zurück und weiter. Ein sehr langer und vor allem erlebnisreicher Tag liegt noch vor uns.

Vielleicht fragt ihr euch schon: Warum machen die beiden sich so ein Stress? Sie haben doch so viel Zeit. Dies liegt an der Wettervorhersage 😉.  Es soll nämlich in zwei Tagen unbeständiger werden und auch mal tagelang regnen. Wir wissen nicht, ob das überhaupt stimmen kann. Bisher hatten wir jeden einzelnen Tag Hitze und Sonne an der Westküste ☀. Aber da unser nächstes Roadtrip Ziel zu den Highlights von Australien gehört, wollen wir lieber auf Nummer sicher gehen und bei puren Sonnenschein dort erscheinen. Also freut euch schon einmal auf unseren nächsten Reisebericht.

Alle unsere Bilder findet ihr in voller Auflösung jetzt auf Google Photos.

Besucht einfach unser beiden Alben: Jurien BayCaversham – Hyden

Über unseren Youtube Kanal Weltenbummler Unterwegs könnt ihr dazu auch das passendes Video sehen.

Viel Spaß beim Anschauen 😊.