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Shanghai ∙ Wir sind in China! ∙ Die größte Metropole der Volksrepublik

Erster Stopp: Krankenhaus Shanghai

Nach unserem langen Flug 🛫 mit Verspätung landen wir gegen 9 Uhr am Morgen in Shanghai – einer gigantischen Metropole 🏙. In der Stadt leben ca. 24 Millionen Menschen. Damit ist Shanghai sogar größer als die Hauptstadt Peking, in der „nur“ 21,5 Millionen Menschen leben. Es wartet eine ganz andere Welt auf uns und wir sind gespannt.

Aber unser erster Programmpunkt in China ist der Besuch des East International Krankenhauses 🏥. Damit wir nicht lange warten müssen, haben wir bereits vorher telefonisch einen Termin vereinbart. Dies geht ganz einfach via Skype. Dort haben wir jeden Monat 60 Freiminuten und können damit Festnetznummern auf der ganzen Welt erreichen. Nun müssen wir nur noch vom Flughafen zum Krankenhaus mit unserem ganzen Gepäck gekommen. Wir entscheiden uns für die Metro. Durch die hohe Verkehrsdichte erreichen wir das Zentrum von Shanghai so schneller als mit einem Taxi. Die einzige Herausforderung ist nur das Krankenhaus von der Metro Station zu erreichen. Noch 600 Meter liegen vor uns. Auf den ersten Metern sieht uns ein junger Chinese mit seinem Fahrrad 🚲 und bietet uns seine Hilfe an. Diese nehmen wir dankend an. So muss ich nicht alleine mein und Franzis Gepäck bei 35 Grad die Straße hinuntertragen. Durch die Flugverspätung kommen wir ca. 1 Stunde nach unserer vereinbarten Zeit im Krankenhaus an. Aber dies ist für das Personal kein Problem. Wir können uns gleich registrieren und müssen nur wenige Minuten warten. Der Arzt schaut sich gleich im Anschluss Franzis Bein und die Röntgenaufnahme an. Dazu muss er den schweren Gips am linken Bein erst einmal entfernen. Dies scheint gar nicht so einfach zu sein. Er erklärt uns, dass er seit mehr als 20 Jahren keinen so dicken Gips mehr gesehen hat. Die Ärzte in Indonesien meinten es wohl etwas zu gut mit der Stabilisierung 😊. Nach über 30 Minuten hat es der Arzt geschafft und Franzis Bein ist wieder frei. Jetzt kann die Untersuchung fortgesetzt werden. Wie erwartet, empfiehlt er eine Operation am Knöchel. Der Kostenvoranschlag beträgt übrigens 25.000 Euro 💴. Gut das wir eine Auslandskrankenversicherung haben. Diese übernimmt die Kosten nach sehr viel Papierkram und einigen Telefonaten. Wir haben auch Glück und die Operation kann direkt am gleichen Tag abends stattfinden 🏥.

Für die nächsten Tage beziehen wir also unsere neue Unterkunft. Wir erhalten ein Privatzimmer im Krankenhaus mit eigenen Bad und Wlan. Das Zimmer ist auch viel sauberer als unsere ganzen Unterkünfte aus Indonesien 😉. Ich muss mich nur an die ganzen Kabel und Schläuche gewöhnen, welche am Bett hängen. Das Zimmer hat ein Bett für Franzi und ein extra Bett für mich.

Am Abend wird es dann Ernst. Franzi wird auf die Operation vorbereitet und muss einige Voruntersuchungen durchlaufen. Ob alle Untersuchungen dabei wirklich notwendig sind, wissen wir bis heute nicht. Aber das Krankenhaus will scheinbar Geld verdienen und wir sind versichert.

Gegen 18 Uhr bekommt Franzi dann eine Narkose und wird in den Operationsraum geschoben. Die Ärzte empfehlen mir, in der Zeit etwas zu essen 🍜. Dies mache ich auch. Franzi ist jetzt für die nächsten 3 Stunden weg.

Eigentlich wollten wir in Shanghai bei einem Couchsurfer übernachten. Da wir jetzt aber im Krankenhaus schlafen, entscheide ich mich ihn dennoch bei einem Abendessen kennenzulernen.

Ich treffe mich mit Lyon direkt im Zentrum von Shanghai 🏙. Dies ist nur 2 U-Bahn Stationen vom Krankenhaus entfernt. Er führt mich zu einem lokalen chinesischen Restaurant. Die gesamte Karte besteht nur aus chinesischen Schriftzeichen. Es gibt keine Bilder. Aber das Lokal ist voll. Es scheint wohl sehr gut zu schmecken. Lyon bestellt verschiedene Gerichte und bezahlt gleich per Handy. In China wird alles fast ausschließlich mit dem Handy bezahlt. Viele haben gar kein Bargeld 💴 mehr mit. Selbst die kleinste Straßenküche akzeptiert Zahlungen per Handy. Das ist praktisch. So kann man sehr schnell bezahlen und muss nicht das ganze Kleingeld mit rumschleppen. Auch die Bedienungen müssen nicht extra nach dem passenden Wechselgeld suchen. Hier kann sich Deutschland noch ein Vorbild an China nehmen. Vielleicht setzt sich dies auch irgendwann mal in unserer Heimat durch.

Ich lasse mich überraschen, was Lyon bestellt hat und lade ihn ein. Aber ich gebe ihm das Geld altmodisch in bar 😉.

Wenn man in China mit Freunden essen geht, wird auch immer alles geteilt. Es bestellt nicht jeder sein eigenes Gericht. Meist gibt es in der Tischmitte eine kleine Drehscheibe. So kann ich die verschiedenen Teller direkt vor mich drehen und mir etwas davon nehmen.

Unser Essen kommt 🍜. Es gibt Hühnchen mit Nüssen, Nudeln in einer großen Schüssel mit klarer Brühe und die klassischen Dumplings. Dies sind Teigtaschen gefüllt mit Gemüse und Fleisch. Alles schmeckt richtig lecker. Ich muss mich nur daran gewöhnen, dass es in China kein richtiges Besteck gibt. Hier wird alles mit Stäbchen gegessen. Dies klappt bei mir beim ersten Mal noch nicht so gut, sodass ich bei den ersten Happen sehr langsam bin. Zum Glück gibt es bei der Suppe einen Löffel. Damit kann ich schneller die rutschigen Nudeln essen.

Nach dem Essen laufen wir noch ein wenig durch die sehr schön beleuchteten Promenaden von Shanghai. Da es tagsüber hier recht heiß ist, sind abends umso mehr Menschen unterwegs. Alle Straßen sind voller Leute. Es ist sehr schön hier in der Innenstadt. Doch nun ist es Zeit zum Krankenhaus 🏥 zurück zu kehren. Denn Shanghai werde ich später noch bei Tag und Nacht gemeinsam mit Franzi erkunden.

Zurück im Krankenhaus ist Franzi gerade in unser Zimmer zurückgebracht wurden. Sie hat alles gut überstanden. Jedoch ist sie noch völlig benebelt von der Narkose. Daher geht es gleich nach einen so erlebnisreichen Tag ins bequeme Krankenhausbett schlafen. Jedoch ist es für mich etwas schwieriger hier zu schlafen als ich dachte. Denn jede 30-60 Minuten kommt eine Krankenschwester und schaut nach Franzi und gibt ihr verschiedene Medizin. Auch früh werde wir beide gleich 6.30 Uhr wieder geweckt.

Franzi geht es schon besser und ist auch wieder ansprechbar. Jetzt muss sie noch drei weitere Tage zur Kontrolle und zur Erholung nach der Operation im Krankenhaus bleiben. Daher stornieren wir unsere Unterkunft und Bahntickets nach Suzhou. So kann ich Franzi nach dem Krankenhausaufenthalt lieber noch Shanghai zeigen. Damit dies besser geht will ich einen Rollstuhl kaufen. Doch die Preise im Krankenhaus sind bereits für recht einfache Modelle sehr hoch. Jedoch hat unser Couchsurfer Lyon eine Idee. Er schickt mir verschiedene Rollstuhlmodelle per Whats App auf das Handy und will eines für uns online bestellen. Der Versand dauert nur 2-3 Tage. Ich suche einen mit guten Bewertungen aus und Lyon bestellt gleich online. So können wir den gleichen Rollstuhl für 28 statt 150 Euro kaufen. Wie praktisch das Chinesen Online Shopping lieben und man schnell jeden Artikel erhalten kann 😊. Während Franzi sich ausruht muss ich noch mehr Papierkram für die Versicherung ausfüllen. Nachdem ich den Stapel abgearbeitet habe, erhole ich mich mit Franzi noch etwas aus bevor ich dann in die Stadt laufe, um uns eine lokale Simkarte zu kaufen. Doch dies ist gar nicht so einfach.

Während wir in Malaysia oder Indonesien an jeder Ecke eine Karte kaufen können, muss in China ein offizieller Shop der großen Mobilfunkanbieter aufgesucht werden. Dort erhält man auch nur mit Personalausweis eine Simkarte. Einige Shops haben sogar bereits die neuste Regel umgesetzt, dass man die Simkarte auch wieder abgeben muss wo man sie gekauft hat. Dies geht bei uns aber leider nicht, da wir Shanghai nicht nochmals während unserer Rundreise besuchen werden.

Nach langen Suchen und vielen verschiedenen Shop Besuchen habe ich es dann doch noch geschafft.

Übrigens wird in China der Zugang zu allem Google Diensten und Facebook sowie Instagram und Flickr geblockt. Auch bei Whatsapp ist die Datenübertragung z.B. von Bildern gesperrt. Alles was nicht kontrolliert werden kann, wird also geblockt 😊. Nur über einen VPN Tunnel, welcher auch in China geduldet wird, kann man auf die Seiten zugreifen. Jedoch ist die Verbindung dann sehr langsam. So wird es jetzt auch in den nächsten Wochen für uns schwieriger die Berichte und Videos hochzuladen. Wir werden aber unser Bestes geben, um euch von unseren Erlebnissen zu berichten.

Den restlichen Tag verbringe ich dann mit Franzi im Krankenhaus bevor ich mich am Abend erneut mit Lyon treffe. Diesmal aber übernachte ich bei ihm zuhause, um etwas mehr Schlaf zu bekommen.

Ich nehme auch gleich meinen großen Rucksack mit unserer Kleidung mit, um sie dort einmal komplett waschen zu können. Lyons Wohnung liegt aber 15 Gehminuten von der Metrostation entfernt.

In China und vor allem auch in Shanghai sind Fahrräder 🚲 ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel. An jeder Ecke stehen zahlreiche Fahrräder zum Ausleihen. Man muss nur am Fahrrad den Code scannen, mit dem Handy bezahlen und schon öffnet sich das Schloss und man kann losfahren. Für eine Stunde fahren, zahlt man nur wenige Cent.

So leihe ich mir gleich an der Metro Station ein solches Fahrrad aus und schwinge mich mit meinem großen Rucksack auf den Sattel. Dabei merke ich, dass es gar nicht so einfach ist mit so viel Gepäck Fahrrad zu fahren. Aber nach einem holprigen Start geht es dann recht zügig und ohne Unfälle zu Lyon nach Hause 😋.

Am nächsten Morgen unternehme ich mit meinem Couchsurfer und noch einen weiteren Gast aus Frankreich eine kleine Fahrradtour durch Shanghai 🚲. Im Gegensatz zu anderen asiatischen Großstädten ist in China der Verkehr nicht chaotisch sondern geordnet. Es gibt sogar an jeder großen Straße eine Fahrradspur. Es macht Spaß auf dem Fahrrad die Stadt zu erkunden. Der erste Stopp ist „1933“. Dies ist ein altes Gebäude mit vielen verwinkelten Wegen sowie Treppen und ist besonders für seine Architektur bekannt. In den Komplex gibt es kleine Shops, Cafés, aber auch große Säle für Hochzeiten und Konferenzen. Lyon liebt die Kunst und Architektur. Deshalb schwärmt er von diesem Gebäudekomplex. Für mich als Europäer ist es aber nicht so besonders 😉. In Deutschland gibt es viele ähnliche Gebäude, aber in China ist diese Bauweise eher einmalig.

Weiter geht es dann auf dem Fahrrad zu den Kunstgalerienviertel „M50“. Hier stöbern wir durch viele kleine Galerien um der Hitze zu entkommen. An den Straßenwänden säumen sich viele Grafites während in den Galerien verschiedenste Kunststile vertreten sind.

Letzter Stopp unserer Vormittagstour ist der People Square 🌳. Auf dieser zentralgelegenen Parkanlage findet jeden Samstag der Hochzeitmarkt statt. Durch die frühere Ein-Kind-Politik Chinas ist der Frauenanteil an der Bevölkerung eher gering. Damals wollte jede Familie lieber einen Jungen als Kind großziehen. Dies führt jetzt dazu, dass viele Männer keine Frau mehr in China finden. Über den Hochzeitsmarkt versuchen die Eltern ihre Kinder zu vermitteln und eine Ehe zu arrangieren. Überall im Park sitzen ältere Personen, welche ihre Söhne durch Anzeigen anpreisen. Wichtige Kriterien bei der Vermittlung sind das Einkommen, die Unterkunft bzw. das Haus sowie der Bildungsstand. Bilder der zu vermittelten Person sucht man dagegen vergebens. Das Aussehen scheint also bei der Vermittlung wohl keine große Rolle zu spielen. Es ist auch merkwürdig, dass nur die Eltern im Park anwesend sind. Die Söhne und Töchter bleiben zuhause, während die Eltern die Hochzeit „verhandeln“. Wenn beispielsweise eine Tochter mit 30 oder 35 noch nicht selbstständig den passenden Mann gefunden hat, werden einige Eltern selbst aktiv und spazieren in den Park um den besten Mann für sie zu suchen. Das Angebot ist übrigens riesig. Bei meinem Spaziergang durch den Park habe ich mehr als 200 Anzeigen gesehen. Dicht aneinander gereiht findet man solche „Hochzeitsangebote“.  Die Eltern der Töchter haben so eine große Auswahl für den perfekten Mann.

Im People Square befindet sich auch das Shanghai Museum, welches kostenlos besucht werden kann. Dort bilden sich aber schnell lange Schlangen. So sollte man hier früh am Morgen bei Interesse hingehen. Für mich geht es nach meiner ersten Stadterkundung dann aber wieder in das Krankenhaus zu Franzi. Die nächsten Tage ruhen wir uns aus und planen die nächsten Tage unserer China Reise. In Summe werden wir nun 40 Tage durch das große Land reisen 😊.

Shanghai – Wolkenkratzer, Gartenanlagen und Tempel

Nach vier Tagen ist es endlich so weit. Franzi darf das Krankenhaus 🏥 verlassen. Damit ihr Knöchel bei unseren weiteren Touren bestmöglich geschont wird, haben wir noch einen „orthopädischen Schuh“ gekauft. Diese Plastikhülle schützt den Fuß vor den wilden Chinesen. Eines ist mir gleich in den ersten Tagen in China aufgefallen. Alle Personen schauen nur auf ihr Handy. Egal ob sie in der Bahn stehen oder laufen. Selbst beim Essen im Restaurant hat jeder sein Telefon mit dabei und nutzt es auch. So schauen die Chinesen auch nicht auf den Weg und laufen schnell gegen einen. Chinesen lieben Körperkontakt 😊. Da Franzi nicht so schnell ausweichen kann, schützt der Schuh sehr gut ihren Knöchel, welcher nun einige Monate heilen muss.

Wir bleiben noch zwei weitere Nächte in einem Hotel im Zentrum von Shanghai. Dies hat glücklicherweise die Krankenversicherung übernommen.

Am Abend geht es zum „Bund“. Dies ist nicht die chinesische Bundeswehr, sondern eine Promenade direkt am Huangpu Fluss mit Blick auf die Skyline von Shanghai 🏙. Alle Wolkenkratzer leuchten hell in verschiedenen Farben, während auf den Fluss Boote vorbeiziehen. Zwischen den ganzen hohen Gebäuden erkennt man den grell lila leuchtenden 468m hohen Oriental Pearl Tower (Fernsehturm) mit seinen beiden markanten runden Kugeln, das Wahrzeichen von Shanghai. Er war bis zur Fertigstellung des Shanghai World Financial Centers das höchste Gebäude Chinas. Der Anblick bei Nacht ist wunderschön. Dies wissen aber auch alle anderen chinesischen Touristen. Es ist recht voll auf der Promenade und es gibt sogar Ampeln, welche den Zugang auf die Promenade steuern. Ist sie zu voll, schaltet die Ampel auf Rot und es werden keine weiteren Touristen darauf gelassen, bis wieder genügend Platz verfügbar ist. Läuft man jedoch etwas von den Haupteingängen weg, wird es auch leerer. So schiebe ich Franzi mit dem Rollstuhl etwas herum und wir genießen den Ausblick und schießen viele Fotos.

Am nächsten Morgen brechen wir zur weiteren Stadterkundung auf. Erster Stopp ist der Yu Yuan Garten 🌳. Seine Gartenkunst ist eine beliebte Touristenattraktion in Shanghai. Wir benutzen heute die Metro dorthin. Jedoch ist es gar nicht so einfach mit einem Rollstuhl zur U-Bahn zu gelangen. Meist hat einer der vielen Eingänge einen Fahrstuhl. Jedoch gestaltet sich die Suche als langwierig und schwierig. So benötigen wir recht viel Zeit, um mit der Bahn zu fahren. Oft müssen wir auch Rolltreppen oder normale Treppen überwinden, vor allem wenn man von einer zur nächsten U-Bahn Linie umsteigen will. Jedoch helfen hier oft junge Chinesen und tragen mit mir den Rollstuhl und Franzi hinunter 😊. Zusätzlich muss man bei jeder Metro Station ein Sicherheitscheck überwinden, wo wie am Flughafen dein Gepäck durchleuchtet wird. Bei 35 Grad im Schatten kommt man jedoch schnell bei unseren Rollstuhltouren ins Schwitzen. So erreichen wir etwas verschwitzt unseren ersten Stopp.

Der Yu Yuan Garten wurde zu Zeiten der Ming Dinastie errichtet. Das Wort Yu bedeutet Frieden und Gesundheit. Ganze 18 Jahre dauerte es bis der Garten fertiggestellt wurde. Um den Garten herum befindet sich ein Basar mit vielen Restaurants und Shops. In den kleinen Gassen gibt es viele chinesische Souvenirs zu kaufen. Die Gebäude sind sehr schön in einer typisch chinesischen Bauweise errichtet wurden. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Tempel. Wir rollen langsam durch die sehr lebendigen Straßen rund um den Garten. Dann geht es in den Garten 🌳. Leider gibt es hier sehr viele Stufen und Hindernisse, sodass wir mit dem Rollstuhl nicht weit kommen. Da die Operation noch nicht lange her ist, kann Franzi auch nicht weit mit den Krücken laufen. So muss sie leider bereits nach den ersten 300 Metern einen Stopp einlegen. Es ist zu anstrengend durch den ganzen Garten zu laufen. So erkunde ich leider alleine den restlichen Garten mit den vielen Pavillions, Teichen und Steinbauwerken. Dann hole ich Franzi wieder ab und nach einem kleinen Eis geht es weiter durch Shanghai.

Übrigens ist Franzi auch ein beliebtes Fotomotiv mit ihrem Knöchel. Viele machen ein Foto von Franzi im Rollstuhl, manche stellen sich sogar ohne zu Fragen zu uns, während die Freunde schnell am Handy den Auslöser drücken. Eine Familie hat sogar ihr kleines Kind auf einer Bank neben Franzi platziert. Franzi musste dann das Baby festhalten damit es nicht runterfällt, da die Mutter schnell ein paar Meter weggegangen ist, um ein perfektes Foto von Ihrem Kind mit Franzi zu schießen. Mal schauen ob Franzi nach unserer China Rundreise zum Star im Land wird 😊.

Wir erreichen erneut mit der Metro das französische Viertel „French Concession“. Bis auf die Bäume 🌳, welche die Straßenränder säumen, erinnert es aber nicht an eine französische Stadt.  Es gibt ein paar Springbrunnen ⛲ und viele Restaurants. Diese sind aber international ausgerichtet. Auch ein Paulaner Brauhaus ist mit im französischen Viertel dabei 😊. Wir schlendern bzw. rollen durch das Viertel und verlassen die Gegend Richtung „Tianzifang Street“. Diesmal ohne Metro. Wir kommen an kleinen Parks vorbei sowie moderneren Ziegelsteinbauten der Sinan Mansions. Dort ruhen wir uns kurz von der drückenden Wärme aus.

In der Tianzifang Straße wird es dann wieder voller. Es ist eine enge Gasse mit vielen kleinen Souvenir Läden sowie Straßenküchen. Es riecht überall lecker. Hier kann man sich durch die verschiedenen chinesischen Gerichte probieren. Natürlich gibt es auch internationale Snacks. So finden wir gleich ein großes Schild, welches deutsches Bier bewirbt und sogar eine Werbetafel mit Glühwein. Jedoch ist mir bei der Hitze nicht nach Glühwein. Wir sind jedoch bereits zum Essen 🍜 später verabredet und verzichten auf die Snacks der Tianzifang Straße.

Den restlichen Tag geht es vorbei und durch große Shoppingcenter bevor wir am Abend die Nanjing Straße erreichen. Hier treffen wir erneut unseren Couchsurfer Lyon. Jetzt hat er auch die Möglichkeit Franzi kennenzulernen. Wir gehen zu einen seiner Lieblingsrestaurants in einer der Seitenstraßen. Dies ist ein Japaner. Dort gibt es eine leckere Nudelsuppe mit Rindfleisch sowie für Franzi gebratenen Lachs. Die Nanjing Straße ist aber nicht nur für Restaurants bekannt. Die Straße ist die größte Shoppingstraße von Shanghai. Ein großes Kaufhaus folgt dem nächsten. Besonders nachts ist die Straße sehr schön beleuchtet, sodass wir sie mit dem Rollstuhl einmal auf und ab fahren. Übrigens haben auch am späten Abend nach unseren Essen noch alle Geschäfte offen 😉. Und wer zu faul zum Laufen ist, kann auch in eine kleine touristische Straßenbahn einsteigen, welche quer durch die Shoppingstraße, hauptsächlich Chinesen, befördert. Wir sind aber sehr geschafft von unserer Stadttour und fallen müde ins Bett. Für Franzi war es nach der Operation wieder der erste lange Tag außerhalb des Krankenhauses.

Aber am nächsten Morgen geht es nach einem kleinen Frühstück im Supermarkt wieder weiter mit unserer Sightseeing-Tour. Wir schauen uns die Bund Promenade nochmals bei Tageslicht an. Jetzt ist sie erstaunlich leer und vor allem ruhig. Dies liegt wohl wieder an der Hitze, ist aber irgendwie auch entspannend. Leider ist es auch etwas diesig. Die Skyline von Shanghai wirkt am Abend oder in der Nacht definitiv besser. So geht es für uns heute noch auf die andere Seite des Huangpu Fluss in das Finanzviertel von Shanghai. Wir sind wieder mit der Metro unterwegs und brauchen unsere Zeit 😋.

Kaum erreichen wir mit dem Fahrstuhl der Metro die Oberfläche stehen wir direkt vor dem Oriental Pearl Tower. So ganz nah wirkt er wirklich mächtig. Durch seine großen Säulen und die beiden Kugeln ist er auch ein klasse Fotomotiv 😊. Wir stehen nun inmitten der Skyline, welche wir vom Bund aus gewundert haben. So müssen wir unsere Köpfe sehr nach oben strecken um alle Türme zu sehen 🏙. Direkt neben den Fernsehturm befinden sich zahlreiche weitere Hochhäuser. Egal in welche Richtung wir uns drehen, man entdeckt immer wieder ein neues Gebäude. Auf der einen Seite steht das 492 Meter hohe World Financial Center sowie der 420 Meter große Jin Mao Tower. Auf der anderen Straßenseite sieht man den Shanghai Tower. Er ist ganze 632 Meter hoch und seine Architektur sieht durch eine Art gedrehte Achse spektakulär aus.  Er ist das höchste Gebäude Chinas und das zweihöchste der Welt. Ganz oben befindet sich für die Touristen eine Aussichtplattform. Weiterhin gibt es auch zahlreiche Skydecks mit Restaurants und Bars, wo die etwas reichen Touristen einen super Ausblick bei Nacht über die Skyline von oben auf Shanghai haben.

Wir laufen quer durch die stylischen Hochhäuser zum Wasser und spazieren ein Stück entlang des Flusses. Danach heißt es Abschied nehmen von unseren ersten doch etwas längeren Stopp in Shanghai. Wir haben uns ein Zugticket 🚆 gekauft und fahren am Nachmittag nicht weit entfernt zu unserem nächsten Reiseziel. Doch es ist gar nicht so einfach mit Zug und Rollstuhl in China zu fahren. Aber mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten. Mehr erfahrt ihr in unseren kommenden Reisebericht über China.

Unsere Fotos aus Shanghai

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Viel Spaß beim Anschauen 😊.