AustralienReiseberichte

Esperance & Cape Le Grand ∙ Weiße Sandstrände und wilde Kängurus ∙ Australien

Kaffee und Eis an der Lucky Bay

Am frühen Morgen hatten wir uns noch den Wave Rock bei Hyden angeschaut und nun sitzen wir bereits wieder im Camper. Es ist 8 Uhr und wir haben noch ganze 440 Kilometer vor uns 🕑.

Nach ca. vier Stunden erreichen wir den Ort Esperance. Dort legen wir einen ersten Boxenstopp ein und füllen nochmals im Supermarkt unsere Vorräte auf 🍷. Nach einer kurzen Mittagspause geht es dann weiter zu unserem eigentlichen Ziel: dem Cape Le Grand Nationalpark ⛺. Dieses wunderschöne Fleckchen Erde ist bekannt für die schönsten Strände von Australien. Laut Prospekt „könnte das Meer hier kaum türkiser und Sand nicht weißer sein“.  Wir sind gespannt, was uns heute hier erwartet. Neben den ganzen Stränden soll sich der Nationalpark auch sehr gut zum Wandern eignen. Das klingt nach einem umfangreichen Programm 😊. So entscheiden wir uns auch direkt im Park zu übernachten. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, jedoch sind beide sehr beliebt und schnell ausgebucht. Leider kann man auch nicht einen Stellplatz vorher reservieren. Aus diesen Grund sind wir heute so zeitig aufgebrochen und haben unser Etappenziel in einer Rekordzeit erreicht.

Gegen 14 Uhr stehen wir am Eingang des Nationalparks 🌴. Wir haben Glück, die Dame am Eingangstor meinte, dass um diese Zeit fast alles ausgebucht ist. Heute ist aber ein Werktag und es sind noch 4 Stellplätze frei. Wir fahren gleich zu dem Campingplatz und sichern uns schnell einen freien Abschnitt. Der Platz befindet sich direkt an der Lucky Bay, den bekanntesten Strandabschnitt im ganzen Nationalpark. Unser Stellplatz liegt nur ca. 200 Meter vom Meer entfernt 🌊. Wir packen gleich unsere Badesachen aus und spazieren zum Strand. Dabei begrüßt uns schon auf dem Weg ein kleines neugieriges Känguru. Die Sonne strahlt bei wieder weit über 40 Grad und es ist keine Wolke am Himmel zu sehen. Was kann man sich besseres zum Start unserer Nationalparktour wünschen. Wenige Minuten später berühren unsere Füße den weißen Sandstrand. Das Prospekt hat nicht gelogen. Es ist hier wirklich wunderschön. Der Strand ist sehr breit und das Wasser fällt ganz flach ab. Im Sonnenlicht glitzert das türkisfarbene Meer. Die Lucky Bay ist ein recht langer Strandabschnitt. So sieht man recht wenig von den anderen Touristen. Jeder hat seinen eigenen kleinen Strandbereich für sich alleine 🏖️.

Direkt am Strand parkt ein mobiler Truck. Auf großen weißen Buchstaben ist „Lucky Bean“ zu lesen. Wer hätte das gedacht: Mitten im Nationalpark und direkt am wunderschönen Strand wird für einen frischen Kaffee zubereitet und serviert ☕. Eis haben sie natürlich auch im Angebot. So setzen wir uns auf die weißen Stühle und genießen ein Heißgetränk sowie ein kaltes Dessert. Auch als Backpacker muss man sich mal was gönnen 😋.

Im Anschluss spazieren wir ein Stück den Strand entlang und ruhen uns ein wenig an der idyllischen Bucht aus. Unsere Drohne starte ich auch für einen Rundflug, welcher leider aufgrund der hohen Temperaturen etwas kürzer als erwartet ausfällt. Nach 10 Minuten ist die Drohne überhitzt und muss wieder landen. Aber keine Angst, sie war für schöne Aufnahmen lang genug in der Luft 📹.

Nach dieser Erholungspause geht unser Strandspaziergang weiter. Wir verlassen den weißen Sandabschnitt und kommen an das hintere Ende der Bucht. Hier liegt recht viel Seegras am Strand. Dies führt dazu, dass wir hier nicht die einzigen Besucher sind. Plötzlich sehen wir fünf Kängurus auf den Strand entlang hoppeln, welche Nahrung zwischen dem Seegras suchen. Eines davon hat sogar ein kleines Babykänguru dabei. Dieses schaut immer neugierig aus dem Beutel der Mutter heraus. Wie süß 😍

Diesmal sind die Tiere wild und nicht wie im Caversham Wildpark an Menschen gewohnt. So müssen wir uns langsam und behutsam den Kängurus nähern. So können wir sie aus nächster Nähe beobachten und ein paar schöne Erinnerungsfotos aufnehmen. Man ist ja schließlich nicht jeden Tag alleine mit wilden Kängurus am Strand bei strahlender Sonne ☀.

Die Zeit vergeht wie im Flug. Eigentlich wollten wir heute noch weitere Buchten des Nationalparks besuchen. Aber hier an der Lucky Bay gefällt es uns so gut. Und wo es am schönsten ist, soll man ja auch bleiben. Nachdem wir uns von den Kängurus verabschiedet haben, geht unser Strandspaziergang weiter. Nun beginnt langsam die Sonne unterzugehen und der Himmel färbt sich orange. Wir klettern über große Felsen und genießen den Sonnenuntergang mit Blick über die gesamte Lucky Bay 🌅. Was für ein schöner Moment.

Dann geht es wieder zurück zum Campingplatz. Hier gibt es kein Licht und auch kein Strom. So ist alles bereits nach wenigen Minuten dunkel und wir essen unser Abendbrot mit Taschenlampe 😊.

Todmüde fallen wir heute rechtzeitig ins kuschlige Camperbett. Der Ausflug in den Nationalpark hat sich bisher auf jeden Fall gelohnt. Und wer weiß, was der nächste Tag noch alles für uns bereithält.

Frühstück am menschenleeren Strand

Wieder einmal stehen wir zeitig auf. Aber das macht nichts. Wir waren zeitig im Bett und konnten hier in der Natur sehr gut schlafen. Unseren Tag starten wir mit einem Spaziergang 🚶‍♂️. Früh am Morgen soll die Wahrscheinlichkeit sehr hoch sein, weitere Kängurus zu sehen. Am Strand erblicken wir keine Menschenseele, aber leider auch kein einziges Tier. Also geht’s zurück zum Camper. Auf dem kleinen Pfad kurz vor dem Campingplatz entdecken wir dann doch noch ein Känguru, das gerade auf einer Wiese sein Frühstück zu sich nimmt. Apropos Frühstück: Da ist uns auch gerade eine prima Idee gekommen 🍽️.

Wir holen schnell unsere Stühle und den Campingtisch aus dem Auto und bringen alles samt unseres Frühstücks an den Strand. Es ist 7 Uhr am Morgen und die ganze Lucky Bay ist leer. Wir sitzen auf unseren zwei Stühlen direkt am Meer und genießen bei einer kleinen Brise unser Müsli und die Nutella Brote 🏝️.

Im Anschluss wird alles wieder ordentlich im Camper verstaut und weiter geht’s durch den Nationalpark. Wir stoppen kurz für ein paar Fotos an der Thistle Cove, einen weiteren weißen Sandstrand und fahren dann zum Parkplatz des Frenchman Peaks 🏞️. Es ist noch nicht so heiß. Die ideale Zeit für eine Wanderung.

Vor uns liegt eine drei Kilometer lange und sehr anspruchsvolle Strecke auf den Gipfel.  Los geht’s. Der erste Abschnitt führt uns auf einem ebenen Weg durch eine Art Buschlandschaft. Doch die Anstrengung lässt nicht lang auf sich warten. Es geht die nächste Stunde nur steil bergauf. Es gibt gar keinen richtigen Weg mehr. Wir laufen nur noch auf einem großen Felsen. Die Richtung ist durch kleine Markierungssteine gekennzeichnet. Teile der Strecke müssen wir sogar auf allen Vieren hoch klettern. Aber die Anstrengung lohnt sich. Durch die Klettereinlagen macht der Weg Spaß und die Aussicht über den Nationalpark ist grandios 🔭. Wir können sogar die verschiedenen Buchten von hier oben sehen. Also Zeit auch nochmal eine Runde mit der Drohne zu fliegen.

Nach einer Verschnaufpause und ein paar Erinnerungsfotos treten wir dann den Rückweg an. Dieser ist gar nicht so ungefährlich. Man muss aufpassen, dass man von dem plötzlich aufkommenden Wind nicht umgehauen wird oder wegrutscht. Wir sind ganz vorsichtig. Schließlich wollen wir uns ja nicht noch ein Bein brechen. Fast drei Stunden waren wir hier unterwegs. Also Zeit für Erholung. Nur wenige Minuten vom Frenchman Peak Walk liegt die Hellfire Bay 🏖️. Der Strandabschnitt ist fast genauso lang wie in der Lucky Bay und das Wasser wieder türkisblau. Nach einem kleinen Mittagsnack entscheiden wir uns die Badesachen anzuziehen und in das Meer zu springen 👙. Draußen ist es wirklich heiß. Doch überraschenderweise ist das Meer wie bereits damals an der Jurien Bay recht kalt. Aber was soll‘s. Wann geht man schon mal bei so einer schönen Kulisse baden. Und wenn man eine Weile im kalten Wasser ist, gewöhnt man sich auch recht schnell daran.

Nach dem erfrischenden Bad breiten wir unsere Handtücher auf den feinen weißen Sand aus und genießen die Sonnenstrahlen. In der Hellfire Bay liegen auch große Granitfelsen. So sieht der Strand wie von einer Postkarte aus. Es ist so schön hier 😊.

Nachdem wir uns genug erholt haben, geht’s noch zum Le Grand Beach. Auch hier wartetet uns wieder ein endlos langer Sandstrand. Leider ist er nicht ganz so weiß und sauber. Daher entscheiden wir uns auch recht schnell, diesen Bereich wieder zu verlassen. Gut, dass wir uns lieber an den anderen Buchten solange aufgehalten haben. Jetzt wird es aber wieder Zeit zurück nach Esperance zu fahren.

Esperance und der Great Ocean Drive

Zurück in der Stadt suchen wir uns zuerst einen Campingplatz für die kommende Nacht. Doch dann entschließen wir uns, nochmal die Umgebung zu erkunden 🚐. Bei Esperance befindet sich eine 40 Kilometer lange Straße, welche im Kreis an vielen schönen Aussichtspunkten und Stränden vorbeiführt. Sie wird auch der Great Ocean Drive genannt. Das klingt interessant, also nichts wie los 👍.

Leider bemerken wir, wie am Himmel immer mehr Wolken plötzlich aufziehen und die Sonne sich verdunkelt. Hoffentlich regnet es nicht. Unser erster Stopp ist nämlich der Twilight Beach. Er wurde 2006 zum besten Strand Australiens ausgezeichnet 🏖️. Als wir ankommen, sind wir auch nicht so alleine wie heute Morgen und gestern im Nationalpark. Am Strand liegen bereits recht viele Touristen.

Der Strandabschnitt ist dennoch schön. Im flachen Wasser liegt ein riesengroßer Felsen mit einem markanten Loch direkt in der Mitte. Der Ausblick vom Handtuch ist also gar nicht so schlecht 😊.

Doch leider verdunkelt sich der Himmel immer mehr und wir können den Anblick nicht so sehr genießen. Wir laufen dann lieber wieder zum Camper und fahren weiter den Great Ocean Drive entlang. Dabei stoppen wir noch an ein paar richtig schönen Aussichtspunkten 📷. Von einem der Parkplätze führt eine lange Treppe zu einer Plattform, von wo wir auf zwei Buchten gleichzeitig schauen können. Was für ein Ausblick. Weitere steile Treppen führen von der Klippe direkt hinunter ans Meer zu weiteren Sandstränden. Auf dieser Strecke hat man wirklich die Qual der Wahl wo man sein Handtuch ausbreitet 😉.

Mittlerweile ist es aber recht windig und kühl geworden. So entscheiden wir uns wieder zurück zum Campingplatz zu fahren. Dort machen wir uns erstmal eine heiße Schokolade und essen die leckeren australischen Tim Tam Kekse. Da es jetzt auch noch anfängt leicht zu regnen, verbringen wir den restlichen Nachmittag im Campingplatz und bearbeiten fleißig unsere Fotos und Videos 📹.

Wir hatten aber zwei richtig schöne Tage hier im Nationalpark und an dem Great Ocean Drive vor Esperance. Es hat sich für uns definitiv gelohnt, den weiten Weg hier her mit dem Camper auf sich zu nehmen. Die letzten Tage waren dadurch zwar etwas stressig geworden, aber dafür haben uns die traumhaften Strände und wilden Kängurus entschädigt.

Alle unsere Bilder findet ihr in voller Auflösung jetzt auf Google Photos.

Besucht einfach unser Album: Esperance & der Cape Le Grand Nationalpark

Über unseren Youtube Kanal Weltenbummler Unterwegs könnt ihr dazu auch das passendes Video sehen.

Viel Spaß beim Anschauen 😊.