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Wadi Rum ∙ Unsere mehrtätige Tour durch die Wüste ∙ Jordanien

Die Wüste bei Wadi Rum

Nach unserer erlebnisreichen Tour durch Petra klingelt heute erneut der Wecker sehr zeitig. 5.30 Uhr müssen wir bereits aufstehen, da 6 Uhr der Bus abfährt. Immerhin werden wir direkt am Hotel abgeholt 🚌.

Dann geht es ca. 2,5h bzw. 3h lang durch die karge Felsen- und Steppenlandschaft nach Wadi Rum. Aber als wir bereits die Stadt verlassen hatten und schon ein Stück gefahren waren, bemerkte der Busfahrer, dass wir zwei Gäste vergessen hatten. So ging es nochmal zurück nach Wadi Musa 😉. Immerhin wurden sie mitgenommen. Das ist nämlich der einzige Bus am Tag nach Wadi Rum.

Wadi RumGegen 9 Uhr erreichen wir dann den kleinen Ort Wadi Rum. Die Busfahrt hat 10 Euro gekostet.

Dort werden wir direkt von dem Anbieter Bedouin Directions begrüßt. Mit ihm werden wir die nächsten zwei Tage in der Wüste verbringen. Dabei sind wir aber nicht allein.

Mit uns reisen noch zwei weitere Backpackerinnen, welche zuvor ohne Begleitung durch das Land gereist sind. Rebecca kommt aus England. Elke hingegen war zuvor 13 Jahre in China und reist nun ganz langsam zurück in ihre Heimat nach Belgien 🏜️.

Wadi RumUnsere Gruppe ist nun vollständig und wir können uns bei einem ersten Tee ein wenig kennenlernen. Man kann die Tour beim Anbieter auch privat buchen, jedoch ist dann der Preis natürlich viel höher. So haben wir eine neue offene Gruppentour mit zwei freien Plätzen für andere Gäste gebucht und hatten wir Glück, dass sich die beiden Mädels uns angeschlossen haben. Der Preis ist dadurch nur noch 60 JOD pro Person gewesen.

Los geht unsere Tour mit den Kamelen zur LawrWadi Rumnce’s Spring. Nach ca. dreißig Minuten erreichen wir ein kleines Camp vor einem Berg. Dort gibt es wieder Tee. Während Franzi mit den Mädels im Tal bleibt, nutze ich die Gelegenheit und klettere über die Steine nach oben zur Quelle. Recht spannend ist es hier nicht. Jedoch entschädigt dafür die Aussicht den Aufstieg um so mehr. Von hier oben hat man das erste Mal einen fantastischen Ausblick auf die unendlich groß erscheinende Wüste, welche vor uns liegt 🐪.

Zurück von der Wanderung treffen wir unseren Guide Audé, welche uns die nächsten Tage begleitet. Er ist mit einem Jeep hergekommen. So müssen wir uns nicht die ganze Zeit auf den Kamelen fortbewegen.

Wadi Rum

Mit dem Jeep quer durch die Wüste

Wadi RumPer Jeep geht es im Anschluss tiefer ins Niemandsland. Dabei stoppen wir immer wieder an verschiedenen Punkten für einen Spaziergang oder auch Kletterei. Unser erster Stopp führt uns zu den Red Sand Dunes. Hier kann man über die großen Dünen auf einen höheren Felsen klettern. Dabei ist es gar nicht so einfach bis nach oben zu gelangen. Mit Sandalen oder Barfuß verbrennen recht schnell die Fußsohlen.

Wadi Rum

Der Sand ist nämlich extrem heiß. So versuchen wir es mit unseren Halbschuhen. Diese sind aber bereits nach wenigen Metern voller Sand 😉.

Irgendwann haben wir es geschafft. Rings um die Dünen und den Felsen ist überall nur Sand zu sehen. Im Hintergrund leuchten ein paar Berge auf. Die ganze Wüste färbt sich in einem richtig grellen Orangeton. Daher kommt auch sicherlich der Name „Red Sand Dune“. Die 360 Grad Aussicht ist fantastisch. Wir genießen den Ausblick und verweilen hier oben ein wenig, bevor wir wieder quer durch den Sand nach unten klettern.

Wem der Sand in allen Körperöffnungen nichts ausmacht, kann sich auch gleich bergab rollen. Dies zeigen einige andere Touristen eindrucksvoll. Sie sind auch wesentlich schneller unten als wir 😉.

Wadi Rum

Übrigens gibt es bei jedem Stopp ein kleines Beduinencamp mit Zelten. Dort wird uns heißer und süßer Tee gereicht ☕️. Während wir dann die Umgebung erkunden, kann sich der Guide hier ein wenig ausruhen und mit den anderen Kollegen austauschen oder einfach nur schlafen.

Wadi RumWeiter geht es zu einer kleinen Schlucht mit hübschen Felsbögen. Sie nennt sich Khazali Canyon. Wir klettern durch die Schlucht, die Stück für Stück enger wird. Dabei sind sogar noch alte Wandmalereien und Innenschriften zu erkennen. Dann gibt’s wie immer einen Tee und weiter geht die Fahrt 📷.

Audé fährt uns quer durch die Wüste. Mittlerweile sind auch keine anderen Jeeps mit Touristen mehr zu sehen. Auch knurrt langsam der Magen. So suchen wir uns einen ruhigen Ort mit ein wenig Schatten mitten in der Wüste. Dort bereitet unser Guide das Mittagessen vor. Es gibt Bohnen aus der Dose, welche auf dem Gaskocher erhitzt werden, sowie Salat, Hummus und Brot.

Wadi Rum

 

Nach dem Essen ruhen wir uns ein wenig aus. Auch unser Guide scheint sehr müde zu sein. Vielleicht hat er etwas zu viel letzte Nacht gefeiert 😉.

Er schläft nämlich gleich auf einen großen Stein ein. Eine Stunde später versuchen wir ihn zu wecken. Das ist gar nicht so einfach. Doch nach weiteren dreißig Minuten haben wir es geschafft und der Guide ist wieder munter. Unsere Fahrt durch die Wüste kann also fortgesetzt werden.

Wadi Rum

Es geht vorbei an vielen Gesteinsformationen wie u.a. dem Mushroom Rock. Das sind zwei übereinander liegende Steine in Pilzform.

Wadi RumBei dem kurzen Stopp bietet mir unser Guide an, auch mal den Jeep zu fahren. Also wird getauscht und ich schwinge mich hinter das Steuer. Der Jeep ist schon sehr alt und die Gangschaltung recht sensibel. Anzeigen, wie z.B. ein Tacho funktionieren auch nicht mehr.

Aber das macht nichts. Nach ein wenig Übung komme ich damit gut klar und kann unser weiter quer durch die Wüste zum nächsten Stopp fahren. Es macht schon Spaß den Jeep ein wenig durch die Wüste auf dem Sand zu steuern 😊.

Wadi RumEin paar Stopps später erreichen wir dann den Um Frouth Arch. Dabei handelt es sich um einen großen Steinbogen, welcher wie eine Brücke über einer Schlucht hängt. Dieser ist im Gegensatz zu den bisherigen Felsen recht hoch. Wir klettern gemeinsam mit Audé nach oben. Dabei sollte man keine Höhenangst haben. Der Fels ist recht steil und mit vielen Sandkörnen bedeckt.

Unsere Kamera hat derweil ein anderer Guide vom benachbarten Jeep genommen und macht ein paar Bilder von uns, als wir dann endlich ganz oben auf den großen Felsbogen stehen. Der Weg abwärts ist eine kleine Herausforderung. Während man recht zügig nach oben kam, muss man auf den Rückweg aufpassen, nicht wegzurutschen.

Aber auch diese kleine Klettereinlage haben wir gemeistert und es gibt wie nach jeder kleinen Tour erstmal wieder eine Tasse Tee ☀.

Wadi Rum

Die Sonne steht jetzt bereits recht tief und das Tal und der Sand färbt sich langsam orange. Es wird Zeit einen guten Spot für den Sonnenuntergang zu suchen.

Wadi RumDazu übernimmt wieder der Guide das Steuer. Während wir am Anfang des Tages eher gemütlich gefahren sind, zeigt er nun nochmal was er so alles drauf hat. Mit sportlichem und zügigem Fahrstil gleiten wir über den Sand und müssen uns in den Kurven gut festhalten, damit wir nicht von der Ladefläche rausfliegen. Aber so macht es gleich viel mehr Spaß 😊.

Unser Ziel sind ein paar kleine Sanddünen, auf die wir mit viel Schwung direkt mit dem Jeep hochfahren können. Dort stoppen wir und genießen die langsam untergehende Sonne. Zum Abschluss machen wir noch ein paar Gruppenbilder, bevor es ein Stück weiter zu unserem Camp geht 🌄.

Wadi Rum

Über Nacht in der Wüste

Wadi RumWir kommen zwischen windgeschützten Felsen im Beduinencamp an. Dort übernachten wir in kleinen Zelten, welche voll mit Decken und Kissen sind. Sie wirken sehr gemütlich. Da es nachts sicherlich sehr kalt wird, werden wir aber die ganzen Decken bestimmt brauchen.

Neben unseren kleinen Unterbringungen gibt es noch ein großes Hauptzelt. Davor wurde bereits für uns ein traditionelles Beduinen BBQ vorbereitet ♨️. Dazu hat der Koch ein Loch gegraben und dort quasi das Grillgut und das Feuer mit Erde überdeckt. So wurde es geräuchert. Jedenfalls schmeckt das Essen sehr gut. Wir sind im Camp nur zu sechst. Neben unserer Gruppe ist nur der Koch noch da 😉.

Wadi RumDen restlichen Abend verbringen wir dann am Lagerfeuer direkt vor dem großen Zelt. Der Himmel ist völlig klar. Um uns herum gibt es keine Lichter. So haben wir die Möglichkeit den Sternenhimmel eine ganze Weile zu beobachten. Er sieht richtig schön aus 🌙.

Irgendwann werden wir aber müde und verabschieden uns in unser kleines Zelt. Es gibt auch die Möglichkeit direkt draußen zu schlafen. Doch da wird man immer mal wieder von den Fliegen und Käfern geweckt.

Die anderen beiden Mädels bleiben noch ein wenig draußen bei Audé, der sie nun versucht von einer ganz privaten Jeep Safari samt Kamelmassage zu überzeugen 🐪.

Wadi RumAm nächsten Morgen werden wir recht zeitig durch die ersten Sonnenstrahlen geweckt. Gegen 7 Uhr gibt es dann noch ein leckeres Frühstück. Unser Guide wirkt noch müde. Für ihn war es wohl wieder eine kurze Nacht. Doch bei den Mädels hatte er keine Chance 😉. Aber so wissen wir wenigstens, warum er am vorherigen Tag mittags sofort auf dem Stein eingeschlafen war.

Für uns geht es nach dem Frühstück wieder mit dem Jeep zurück nach Wadi Rum. Wir verlassen langsam die Wüste und nehmen uns dann ein Taxi direkt zur Grenze nach Israel bei Akaba.

Wadi Rum

Nach unserem kurzen Abstecher in Jordanien geht es wieder zurück ins Heilige Land. Bereits auf den Hinweg hatten wir schon abenteuerliche Erfahrungen an der Grenze gesammelt. Auch dieses Mal ist es nicht anders. Vor uns sind nur vier asiatische Touristen. Doch die Grenzkontrolle dauert ewig (fast eine Stunde). Es werden alle Gepäckstücke kontrolliert und die Rucksäcke einmal komplett geleert.

Vor uns ist ein Backpacker, welcher im Rucksack seine ganze dreckige Unterwäsche oben verstaut hatte. Man sieht an den Gesichtern der Kontrolleure, dass sie sichtlich Spaß beim Auspacken des Rucksacks haben 😋.

Nach der Gepäckkontrolle folgt noch ein kleines Interview was wir hier im Land wollen und dann ist es auch endlich geschafft. Wir sind zurück in Israel. Wir nutzen den restlichen Tag in Eilat, um uns nochmal auszuruhen, bevor unsere Reise bald wieder weiter geht 🏖️.

Unsere Fotos von der Felsenstadt Petra

Alle unsere Bilder von der Felsenstadt Petra findet ihr in voller Auflösung auf Google Photos.

Auf unseren YouTube Channel oder direkt auf unserer Webseite findet ihr die passenden Videos zu unseren Reisen.

Schaut doch mal vorbei! Viel Spaß beim Anschauen unserer Erlebnisse 😊.